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"Auschwitz liegt auf polnischem Territorium, doch es gehört der ganzen Welt"

29. Dezember 2004

- Gedenktag anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung der KZ Auschwitz und Montowitz

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Warschau, 28.12.2004, POLNISCHER HÖRFUNK, poln.

"Rund 10 000 Menschen, darunter ehemalige Lagerhäftlinge sowie mehrere Staatspräsidenten werden sich im Januar an den Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau beteiligen”, erklärte Andrzej Przewoźnik, der Generalsekretär des Rates zum Schutz der Opfer des Kampfes und des Martyriums.

Die Konzentrationslager Auschwitz und Monowitz wurden am 27. Januar 1945 von Soldaten der 100. Infanteriedivision der Roten Armee befreit. Bei den Kämpfen um das Lager und um die Stadt Oświęcim waren 231 sowjetische Soldaten gefallen.

Oświęcim liegt auf dem Territorium Polens, doch es gehört der ganzen Welt und allen Staaten, deren Bürger hier ums Leben kamen", sagte Staatssekretär Andrzej Majkowski von der Präsidialkanzlei und fügte hinzu: "Aus diesem Grunde hatte Polen eine offene Einladung zur Teilnahme an den Gedenkfeiern an alle Staatschefs gerichtet. Schriftliche Einladungen hätten ausschließlich der russische Präsident Wladimir Putin erhalten – als Erbe des Volkes, dessen Soldaten das Lager Auschwitz befreit haben sowie der israelische Präsident Mosche Katzav als Vertreter des Volkes, das die größten Opfer brachte.

Außerdem bestätigten ihre Teilnahme an den Gedenkfeiern im Lager Auschwitz: der österreichische Präsident Heinz Fischer, der tschechische Präsident Vaclav Klaus, der französische Präsident Jacques Chirac, Bundespräsident Horst Köhler sowie das polnische Staatsoberhaupt Aleksander Kwaśniewski. Als Vertreter der Europäischen Union werden Manuel Barroso sowie Josep Borrel und als Vertreter des Vatikans Kardinal Jean-Marie Lustiger in Auschwitz erwartet.

"Der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz sollte nicht nur eine Trauerfeier sein. An diesem Tage wird man sich auch der Zukunft und den Problemen der Gegenwart (Rassismus, Terrorismus, Intoleranz und Antisemitismus) zuwenden werden", sagte Andrzej Majkowski.

Im Konzentrationslager Auschwitz haben die Nazis über 1,1 Millionen Menschen ermordet, vor allem Juden aus ganz Europa, sowie Polen, Roma und sowjetische Kriegsgefangene. (sta)