Aufregung um "schwarze Liste" der Auslandskorrespondenten in Ungarn
25. Januar 2002Budapest, 24.1.2002, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch
Auslöser des Streits ist ein Artikel, der am 9. Januar in der regierungsnahen Tageszeitung "Magyar Nemzet" veröffentlicht worden war. Darin wird einer Reihe von ausländischen Journalisten vorgeworfen, missgünstig über Ungarn und die derzeitige Regierung zu berichten. Die Auslandspresse, so heißt es in dem Artikel, bediene sich einseitig linker Quellen für ihre Berichterstattung. Ferner kritisiere man ihre mangelnde ungarische Sprach- und Landeskenntnis, welches zu Missverständnissen führe.
Unter den 12 genannten Journalisten befinden sich auch die Korrespondenten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der Londoner "Financial Times". Die Betroffenen verfassten gemeinsam einen Brief an den ungarischen Außenminister, János Martonyi. Auch die Presseattachés der betroffenen Länder wollen sich einmischen, berichtet die österreichische Zeitung "Die Presse". (fp)