Aufbruch in Kirche und Gesellschaft
16. Mai 2012Mit einem Fest unter freiem Himmel auf dem Mannheimer Marktplatz und einem anschließenden Straßenfest hat das fünftägige Laienforum der deutschen Katholiken begonnen. Bis zum Sonntag wollen Gläubige aus der ganzen Republik gemeinsam Gottesdienste feiern, über ihren Glauben und kirchliche Reformen sprechen sowie aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen vom Klimawechsel bis zur demografischen Entwicklung debattieren. Geplant sind 1200 Veranstaltungen mit fast 2000 Referenten.
Papst mahnt zur Glaubenstreue
Papst Benedikt XVI. erklärte in seiner Grußbotschaft, aufbrechen könne nur, wer bereit sei, Altes zurückzulassen und sich auf Neues einzulassen. Das Kirchenoberhaupt rief zur Treue im Glauben und zur Kirche auf. An die deutschen Katholiken appellierte er, die Botschaft des Evangeliums klar zu verkünden.
Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, zu dessen Diözese Mannheim gehört, betonte, der Katholikentag wolle ein Fest des Glaubens sein. Zugleich stünden aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellungen auf der Agenda. Der aktuelle Lebensstil sei nicht länger zukunftsfähig. "Allein mit dem immer neuen Ruf nach Wirtschaftswachstum brechen wir die Strukturen weltweiter Ungerechtigkeit nicht auf", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, er hoffe darauf, dass der Katholikentag einen Beitrag zur Sinnstiftung und Orientierung leisten werde.
Kirchliche Basisgruppen kritisierten dagegen die Veranstaltung. Strittige Themen würden ausgelassen oder nur oberflächlich gestreift. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken sei vor den Bischöfen in die Knie gegangen, sagte der Sozialethiker Friedhelm Hengsbach.
gmf/re (kna, epd, dpa, dapd)