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Appell - Künstler unzufrieden mit Rot-Grün

15. November 2001
https://p.dw.com/p/1MUF

Nach dem Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit Künstlern und Schriftstellern am 10. September haben etwa 170 Künstler, Gewerkschafter, Kirchenvertreter und SPD-Anhänger deutlich ihre Unzufriedenheit mit der rot-grünen Bundesregierung zum Ausdruck gebracht. In einem in Berlin veröffentlichten Appell richten sich die Unterzeichner in erster Linie gegen die "völlige Ökonomisierung" der Gesellschaft: "Wo die ökonomischen Erfolgskriterien des globalisierten Kapitalismus zu den Leitwerten der Gesellschaft werden, droht ein Totalitarismus neuer Art", heißt es in dem Aufruf.

Zu den Unterzeichnern des Schreibens gehören neben Schriftstellern und Denkern wie Günter Grass, Walter Jens, Friedrich Schorlemmer und Peter Rühmkorf auch der Kabarettist Peter Ensikat, der Künstler Jochen Gerz und der Schauspieler Wolfgang Völz.

Die Unterzeichner beklagen das jetztige Profil der rot-grünen Regierung als "ausgesprochen unscharf" und gelangen zu dem Schluss, "dass nur wenig von dem, was uns bewog, zur Wahl der SPD bzw. der Grünen aufzurufen, ernsthaft in Angriff genommen wurde".

"Wenn die Regierung noch Augen und Ohren hat, wird sie den Appell sehr ernst nehmen. 'Letzte Ausfahrt Autobahn' kann man dazu nur sagen. Leicht ist es uns nicht gefallen, weil wir sonst immer solidarisch bis zur eigenen Beschimpfung sind. Jetzt geben wir den an der Basis stumm gewordenen eine Stimme."