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AirAsia-Absturz: Neue Wrackteile geortet

3. Januar 2015

Knapp eine Woche nach dem Absturz der AirAsia-Maschine in der Java-See entdecken Einsatzkräfte immer mehr Wrackteile. Vom Flugschreiber fehlt bislang jedoch jede Spur - die Ursache des Unglücks bleibt weiter unklar.

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Suche nach AirAsia QZ8501
Bild: Reuters/Beawiharta

Indonesische Suchteams haben im Meer vier große Teile des abgestürzten Passagierflugzeugs der AirAsia lokalisiert. Darüber informierte Einsatzchef Fransiskus Bambang Sulistyo am die Presse. Experten zufolge könnte es sich um Teile des Rumpfs und der Tragflächen handeln. Die Suche konzentriert sich auch auf die Flugschreiber, sagte Sulistyo. Diese konnten bislang jedoch nicht geortet werden.

Der Passagierjet war am vergangenen Sonntag mit 162 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Die Gründe für den Absturz sind noch immer unklar. Der Kapitän der Maschine hatte im letzten Funkspruch um eine Kursänderung gebeten, weil er einen Sturm umfliegen wollte. Experten der indonesischen Regierung vermuten, dass Eis die Triebwerke beschädigte, als das Flugzeug in den Sturm geriet. "Aufgrund der vorliegenden Daten war Wetter der Auslöser", hieß es in einer ersten Analyse der Wetterbehörde. "Am wahrscheinlichsten ist Vereisung." Dies sei allerdings nur ihre Einschätzung aufgrund der vorliegenden Wetterdaten und keine endgültige Schlussfolgerung, betonten die Meteorologen.

Bergungsmannschaften läuft Zeit davon

Am Samstagabend sollen Taucher die Wrackteile untersuchen, erklärte Einsatzleiter Sulistyo. "Unsere wichtigste Aufgabe ist, unsere Brüder und Schwestern zu finden, die in diesen Überresten sein könnten." Die Rettungskräfte konnten offiziellen Angaben zufolge bislang 30 Leichen aus dem Meer bergen. Mindestens fünf der Toten seien noch in ihren Sitzen festgeschnallt gewesen, sagte ein Helfer. Doch den Bergungsmannschaften läuft bei der Suche nach den Opfern die Zeit davon. In den warmen Gewässern um die Absturzstelle vor Borneo würden die Leichen sehr schnell verwesen, sagte ein Sprecher der indonesischen Streitkräfte. "Sobald die Leichen verwest sind, wird es sehr schwierig, sie zu identifizieren."

Am Samstag trafen auch zwei russische Flugzeuge im Absturzgebiet ein. Insgesamt waren damit 19 Flugzeuge und 30 Schiffe aus sieben Nationen - darunter Malaysia, Singapur und die USA - an der Suche beteiligt.

Das indonesische Verkehrsministerium erhob Vorwürfe gegen die malaysische Fluglinie. Eine Genehmigung für AirAsia-Flüge an Sonntagen auf der Strecke von Surabaya nach Singapur habe nicht vorgelegen, erklärte das Verkehrsministerium in Jakarta. AirAsia seien daher Flüge auf dieser Route bis zum Abschluss der Ermittlungen untersagt. Es blieb zunächst unklar, wie AirAsia die Strecke ohne gültige Genehmigung fliegen konnte.

ab/ml (afp, dpa, rtr)