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Absturz bei Athen: Suche nach der Ursache

15. August 2005

Die beiden "Black Boxes" sind gefunden. Die griechischen Behörden versuchen nun zu erkunden, weshalb die Helios-Maschine abgestürzt ist. Alle 121 Insassen kamen dabei ums Leben.

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Trümmer des Flugzeugs der Helios AirwaysBild: AP

Die griechischen Rettungsmannschaften haben am Montagmorgen (15.8.2005) den Stimmenrekorder aus dem Cockpit der abgestürzten Maschine der zyprischen Charterfluggesellschaft Helios Airways gefunden. Das Gerät, das die Gespräche der Piloten untereinander und mit der Flugsicherung aufnimmt, sei schwer beschädigt, berichtete das staatliche Fernsehen. Bereits am Sonntag war der Flugdatenschreiber entdeckt worden.

Von der Auswertung der beiden so genannten Black Boxes erhoffen sich die Behörden Aufschluss darüber, was wirklich im Flugzeug geschehen ist. Die Geräte sollen zur Auswertung nach Paris geschickt werden. Mit Ergebnissen werde frühestens in einem Monat gerechnet.

Alle Opfer geborgen

Bis zum Montagmorgen waren auch alle 121 Opfer geborgen, deren Nationalität aber weiter unklar ist. Es wird jedoch vermutet, dass die meisten Passagiere griechische Zyprer waren. Der Pilot stammte dem zyprischen staatlichen Fernsehen (RIK) zufolge aus Deutschland.

Die Opfer werden in einer Halle im Norden Athens
aufgebahrt. Gerichtsmediziner und Angehörige sollen helfen, die Toten zu identifizieren.

Die Boeing 737-300 war am Sonntag rund zehn Kilometer nordöstlich des Flughafens von Athen abgestürzt. Nach Berichten griechischer Medien war während des Fluges von Larnaka nach Athen vermutlich die Klimaanlage ausgefallen und der Sauerstoff ausgegangen. Zugleich brach der Funkkontakt mit der Flugsicherung in Athen ab.

Crew und Passagiere offenbar bewusstlos

Nachdem der Kontakt zu den Fluglotsen abgebrochen war, ließ die griechische Luftwaffe zwei F-16-Kampfjets aufsteigen, um der Maschine zu helfen. Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos sagte, die Piloten der Kampfjets hätten den Kopiloten der Boeing zusammengesunken im Sitz gesehen. Der Flugkapitän sei nicht nicht im Cockpit gewesen. In der Kabine seien herabhängende Sauerstoffmasken zu sehen gewesen. Während eines zweiten Vorbeiflugs hätten die Jetpiloten zwei Personen gesehen, die versucht hätten, das Verkehrsflugzeug unter Kontrolle zu bringen.

Crew und Passagiere seien bewusstlos gewesen, die Maschine mit Autopilot weitergeflogen. Nachdem der Treibstoff verbraucht war, stürzte sie ab. Es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, erklärte die zyprische Regierung. (kas)