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Flugzeug mit 121 Menschen vor Athen verunglückt

14. August 2005

Eine zyprische Chartermaschine mit 121 Menschen an Bord ist am Sonntag (14.8.) vor Athen abgestürzt. Die Auswertung des Flugschreibers soll klären, was zu dem Unglück geführt hat.

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Brennende WrackteileBild: AP

Laut Angaben von Rettungskräften gibt es keine Überlebenden. Die Maschine vom Typ Boeing 737-300 ist auf einer felsigen Hügellandschaft rund zehn Kilometer nordöstlich des Flughafens Athens bei der Kleinstadt Grammatikos zerschellt. Es mussten Löschhubschrauber eingesetzt werden, um den Brand zu löschen. Das Unglück ereignete sich gegen 12 Uhr (11 Uhr MESZ).

Spezialbild: Zyprisches Flugzeug stürzt in Griechenland ab
Rettungskräfte am Ort des Unglücks nahe der griechischen Stadt GrammatikosBild: AP

Ursache noch unklar

Die Maschine der privaten zyprischen Charterlinie "Helios" war am Sonntagvormittag (14.8.2005) aus Larnaka in Zypern mit 115 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern abgeflogen. Sie sollte überwiegend griechisch-zyprische Touristen nach Athen bringen und nach Prag weiterfliegen. Während die Maschine sich Athen näherte, brach der Funkkontakt mit der Flugsicherheit ab.

Die Behörde der zyprischen zivilen Luftfahrt vermutet, dass ein radikaler Sturz des Luftdruckes den Absturz verursachte. Der Pilot habe ein Problem mit der Klimaanlage gemeldet, bevor das zyprische Charterflugzeug den Kontakt zum Tower in Athen verloren habe, sagte ein Vertreter des griechischen Ministeriums für öffentliche Ordnung. Ein Regierungssprecher betonte, die Absturzursache sei noch unklar. Es gebe aber keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, erklärte die zyprische Regierung am Sonntag.

Flugschreiber gefunden

Endgültige Erkenntnisse über die Ursache werde es nach der Untersuchung des Flugschreibers der Maschine geben, teilte die Flugsicherung mit. Dieser soll laut einem Bericht des griechischen Fernsehsenders NET inzwischen gefunden worden sein.

Zwei Kampfjets als Begleitung

Dramatische Situationen sollen sich vor dem Absturz in dem Flieger abgespielt haben. Berichten zufolge wurden via Handy Mitteilungen versandt, in denen Passagiere an Verwandte berichteten: "Wie erfrieren hier" oder "Dem Pilot geht's nicht gut, er wirkt wie betrunken". Dies würde mit Angaben der Piloten von zwei F-16 Kampfjets der griechischen Luftwaffe übereinstimmen. Sie waren nach dem Abbruch des Funkkontakts aufgestiegen und hatten versucht, Sichtkontakt mit den Piloten aufzunehmen. Dabei stellten sie nach Berichten des staatlichen Fernsehens fest, dass beide Piloten ohnmächtig wären. Es könnte sein, dass die Piloten und alle Insassen vor dem Absturz wegen des Sauerstoffmangels ohne Bewusstsein gewesen seien. (kap)