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48-Stunden-Streik am Frankfurter Flughafen

20. Februar 2012

Reisende am Frankfurter Airport müssen sich bis Mittwochmorgen wieder auf zahlreiche Flugausfälle einstellen. Die Gewerkschaft der Flugsicherung weitete den Streik der Flugfeld-Beschäftigten auf 48 Stunden aus.

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Ein Mitarbeiter der Vorfeldaufsicht weist ein Flugzeug zu seiner Parkposition ein (Archivfoto: dpa)
Fluglotse Flugzeug Flughafen Frankfurt am MainBild: picture-alliance/dpa

Bis Mittwoch 05:00 Uhr sind die rund 200 Mitarbeiter aufgerufen, die Arbeit in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht am Frankfurter Flughafen niederzulegen. Ursprünglich sollte der Arbeitskampf des Vorfeldpersonals nur bis Dienstagfrüh dauern. Der Tarifvorstand der Flugsicherungsgewerkschaft (GdF), Markus Siebers, begründete in der Nacht zum Montag die verschärfte Streiktaktik am größten deutschen Airport damit, dass es von der Betreibergesellschaft Fraport AG "immer noch keine Auskünfte" gebe.

Inlandsflüge fallen aus

Insbesondere Inlandsflüge, aber auch Mittelstreckenverbindungen, müssen wegen des Ausstands gestrichen werden. Allein die Lufthansa stornierte für den ersten Streiktag rund 200 Starts und Landungen. Langstreckenflüge sollen nach Angaben eines Sprechers nicht betroffen sein. Fraport bemüht sich nach eigenen Angaben darum, am Montag etwa 70 Prozent der 1.250 geplanten Flüge stattfinden zu lassen.

Die GdF versucht seit Monaten, für die 200 Flugzeug-Einweiser in Frankfurt höhere Einkommen und einen eigenen Tarifvertrag durchzusetzen. Sie begründet dies unter anderem mit den gestiegenen Anforderungen nach der Eröffnung der vierten Startbahn des Flughafens.

Fraport hält die Forderungen für "überzogen". Man habe bereits erhebliche Zugeständnisse an die Mitarbeiter auf dem Vorfeld gemacht. So sei das Unternehmen bereit, die Beschäftigten in der Vorfeldkontrolle auf dem Niveau des Münchner Flughafens zu entlohnen, wo die GdF kürzlich drastische Erhöhungen durchgesetzt habe.

Fraport lehnt auch Schlichterspruch ab

Der Flughafenbetreiber hat auch einen Schlichterspruch des früheren Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Ole von Beust, abgelehnt, während die GdF zustimmte. Der CDU-Politiker hatte unter anderem deutliche Einkommensverbesserungen, eine Tariflaufzeit von vier Jahren und die Anstellung der Vorfeld-Beschäftigten in einer neuen Gesellschaft vorgeschlagen.

Die Flugfeld-Beschäftigen hatten bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag für mehrere Stunden gestreikt. Fraport entstanden nach eigenen Angaben dadurch Kosten von bis zu vier Millionen Euro, die Verluste der Airlines seien darin nicht eingerechnet. Allein am Freitag waren 300 Verbindungen gestrichen worden. Frankfurt ist mit täglich 1300 Starts und Landungen nach London-Heathrow der zweitgrößte Flughafen in Europa.

se/wl (rtr, dpa, dapd, afp)