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Wieder hunderte Flüge in Frankfurt annulliert

17. Februar 2012

Auch am zweiten Streiktag hat es am Frankfurter Flughafen massive Behinderungen gegeben. Am Wochenende soll auf einen Arbeitskampf verzichtet werden. Doch schon am Montag könnten die Streiks weitergehen.

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A Lufthansa Boeing B747-400 aircraft is towed on the runway at Frankfurt's airport February 16, 2012. Workers who guide planes in and out of parking slots at Frankfurt airport have widened their plans to strike, which could disrupt more than 1,000 flights at one of Europe's busiest airports. Trade union GdF said on Thursday it was calling for a second day of walkouts, asking about 200 apron controllers to walk off the job for 14 hours on Friday in addition to a seven-hour strike planned from 1400 GMT on Thursday. REUTERS/Alex Domanski (GERMANY - Tags: TRANSPORT BUSINESS EMPLOYMENT CIVIL UNREST)
Frankfurt Flughafen StreikBild: Reuters

Am Frankfurter Flughafen haben die 200 Streikenden für die kommende Woche eine noch härtere Gangart angekündigt. Wenn der Betreiber Fraport nicht einlenke, werde "definitiv" weitergestreikt, sagte der Tarifvorstand der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), Markus Siebers, am Freitag. "Wir werden nicht zurückstecken."

Am Freitag fielen am größten deutschen Flughafen bis zum Abend 301 Flüge aus, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport berichtete. Das war knapp jeder dritte der insgesamt 1082 geplanten Starts und Landungen in der Streikzeit von 8.00 bis 22.00 Uhr. Allein die Lufthansa hatte bis zum Nachmittag 250 Flüge von und nach Frankfurt gestrichen. Die zwei Streiktage haben den Betreiber Fraport bisher bis zu vier Millionen Euro gekostet. "Die Verluste der Airlines sind darin nicht eingerechnet", sagte ein Fraport-Sprecher am Freitagnachmittag. Nach Angaben der Lufthansa ist der ihr entstandene Verlust noch nicht ermittelt.

Streik könnte ausgedehnt werden

Die rund 200 Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Disponenten hatten bereits am Donnerstag für sieben Stunden gestreikt. Siebers kündigte an, die Gewerkschaft werde im Falle eines erneuten Ausstands 24 Stunden vor Beginn warnen und möglicherweise die Streikdauer ausdehnen. Am Wochenende werde es aber voraussichtlich keinen Ausstand geben. Dann könnten alle Beteiligten nachdenken. Von Donnerstag auf Freitag hatte die GdF die Streikdauer bereits von 7 auf 14 Stunden verdoppelt.

Betroffen von den Ausfällen waren vor allem Verbindungen in deutsche und andere europäische Städte. An den Schaltern der Fluggesellschaften bildeten sich am Morgen lange Schlangen, ein Chaos blieb aber aus. Viele Reisende hatten sich bereits über das Internet informiert und ihre Flüge umgebucht. Bei den innerdeutschen Verbindungen galten Tickets von Lufthansa und Air Berlin auch als Bahnfahrkarten, Flüge nach Übersee wurden bevorzugt abgefertigt. Am Vormittag beruhigte sich die Lage schon wieder.

Gedränge in den Zügen

In den Zügen der Bahn wurde es eng, weil gestrandete Fluggäste auf die Schiene umstiegen. Nach Angaben eines Bahnsprechers mussten aber keine Züge gestoppt oder gar geräumt werden. Besonders auf den Strecken von Frankfurt nach Hamburg und München sei der Andrang jedoch groß gewesen, die Bahn habe einzelne Züge verlängert. Die Zugreserven sind den Angaben zufolge aber derzeit ohnehin knapp, ganz besonders an den verkehrsreichen Freitagnachmittagen.

Fraport wirft der GdF vor, überzogene Forderungen zu stellen. Mit rund 200 Beschäftigten stellt das Vorfeldpersonal eine kleine, aber entscheidende Berufsgruppe am Frankfurter Flughafen dar. Es sorgt unter anderem dafür, dass Flugzeuge sicher von ihren Parkpositionen zu den Flugbahnen kommen.

pb/ml (dpa, afp, dapd)