40 Jahre Museum Ludwig
Das Kölner Museum Ludwig feiert Geburtstag: Vor 40 Jahren schenkten die Kunstsammler Peter und Irene Ludwig der Stadt Köln 350 Werke der Pop Art. Die Jubiläumsausstellung heißt denn auch "Wir nennen es Ludwig".
Hommage an die Sammler Ludwig
Peter und Irene Ludwig: Am 5. Februar 1976 unterschreibt das Sammler-Ehepaar einen historischen Vertrag, der die Schenkung seiner Pop Art-Kollektion an die Stadt Köln besiegelt. Peter Ludwig hat zuvor auch Andy Warhol kennengelernt, der ihn porträtierte. Die Jubiläumsschau "Wir nennen es Ludwig" ehrt die Namensgeber.
Runder Geburtstag
Die Schenkung der Ludwigs führte zum Bau des Museums Ludwig vor 40 Jahren. 1986 wurde das Kulturzentrum neben Dom und Hauptbahnhof eröffnet. Jetzt feiert das Museum Ludwig diese Jubiläen mit einer großen Gruppenausstellung, an der 25 zeitgenössische Künstler beteiligt sind.
Kunst und Barrikade
Die 25 international renommierten Künstler, darunter Hans Haake, Gerhard Richter, Rosemarie Trockel, Marcel Odenbach oder Ai Weiwei nehmen in ihren Arbeiten auf die Architektur, die Werke des Museums oder die Biographie der Sammler Peter und Irene Ludwig Bezug. Dem Besucher stellt sich auch eine Barrikade im Weg: sie stammt vom türkischen Künstler Ahmet Ögut.
Im Haus der Ludwigs
Marcel Odenbach hat ein Video in der Privatvilla der Ludwigs in Aachen gedreht. In der Garage hängen Delfter Kacheln (s. Bild). Für seine Arbeit wählte der Künstler auch den Blick aus der Bibliothek des Hauses, das aus den 1950er Jahren stammt. Dort ist eine Skulptur des zur Nazi-Zeit verehrten Künstlers Arno Breker zu erkennen. Das Video zeigt die Ambivalenz des Sammler-Paars.
Ai Weiwei im Dialog mit Duchamps
Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat eine Skulptur aus Fahrrädern gebaut und antwortet so auf Duchamps Fahrradrad im Dada-Raum der permanenten Sammlung des Museum Ludwig. Mit Hilfe von Kameras und Monitoren nimmt Ai Weiweis Werk visuell Kontakt auf zu Duchamps Werk: beide Kunstwerke sind mit einer Live-Übertragung durch Zeit und Raum verbunden.
Köln im Auge eines Afrikaners
Bodys Isek Kingelez fertigte bereits 2001 ein Kunstwerk für das Museum Ludwig an. Der Titel des utopisch anmutenden Architekturmodells lautet: Köln. Damit wagt der 2015 im Kongo verstorbene Künstler einen Blick weit in die Zukunft. Die Perspektive ist tröstlich und erschreckend zugleich: die Stadt ist verdichtet, überall stehen Hochhäuser. Aber der Künstler schenkt sich selbst ein Museum.
Vor 40 Jahren in Afrika
Georges Adéagbo lebt in Benin. Er hat eine andere Perspektive auf Geschichte. In seiner Installation erinnert er daran, was vor 40 Jahren in Afrika und in Deutschland geschah. Dafür kombiniert er Holz-Skulpturen aus seiner Heimat mit Objekten aus Deutschland - Briefen und Fotos. Adéagbos Kunstwerk verbindet so zwei sehr unterschiedliche Länder.
Verkörperung der Kunst
Alexandra Piric und Manuel Pelmus sind Performancekünstler. In der Jubiläumsausstellung bewegen sich die Schauspieler geräuschlos durch die Räume. Sie stellen Kunstwerke der Sammlung nach. Kaum meint man ein Gemälde erkannt zu haben, wechseln die Künstler ihre Position und stellen ein anderes Werk nach.
Ist Arbeit Kunst?
Maria Eichhorn heißt die neue Mitarbeiterin im Museum Ludwig. Die Konzeptkünstlerin (im Bild in der Mitte) machte sich auf die Suche nach einer Beschäftigung und fragte bei der Kölner Stadtverwaltung: Haben Sie Arbeit für mich im Museum Ludwig? Den Weg bis zu ihrer Ansstellung dokumentiert sie in der Ausstellung. Das Geld, das sie für ihre Arbeit erhielt, spendete sie einer Hilfsorganisation.
Internationale Verständigung
Minerva Cuevas (Bild) aus Mexiko hat sich eine besondere Hommage ausgedacht: eine Stiftung für Internationale Verständigung. Damit knüpft sie an den Weltkunstgedanken der Ludwigs an. Das Sammlerehepaar hat schon früh Kunst verschiedener Kontinente zusammengetragen. Die Stiftung soll die Ausstellung überdauern und Menschen unterschiedlicher Herkunft zum Zusammenarbeiten einladen.