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Konflikte

Öltanker vor Omans Küste beschossen

16. November 2022

Vor der Küste Omans ist ein Öltanker von einem Geschoss getroffen worden. Der Rumpf sei leicht beschädigt worden, teilte der Betreiber Eastern Pacific Shipping aus Singapur mit. Bisher sei kein Öl ausgetreten.

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ARCHIV | Tanker Pacific Zircon
Der Öltanker "Pacific Zircon", hier auf der Fahrt vor Großbritannien (Archivbild)Bild: David Potter/REUTERS

Die Besatzung sei unverletzt, erklärte die Reederei. Es sei auch kein Wasser in den Frachter eingedrungen. In Schifffahrtskreisen hieß es, dass der Tanker vermutlich von einer Drohne angegriffen worden sei. Die US-Marine bestätigte, dass es einen Vorfall mit einem Frachtschiff im Golf von Oman gegeben habe, nannte aber keine Einzelheiten. Die Fünfte US-Flotte beobachte den Vorfall, sagte Kommandant Timothy Hawkins der Nachrichtenagentur Reuters.

Die US-Nachrichtenagentur AP hatte zuvor unter auf Berufung auf einen ranghohen Militär gemeldet, dass der Tanker mit einer Drohne angegriffen worden und die Drohne explodiert sei. Demnach handelt es sich bei dem angegriffenen Tanker um das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff "Pacific Zircon"

der Reederei Eastern Pacific Shipping mit Sitz in Singapur, die letztendlich dem israelischen Milliardär Idan Ofer gehöre. Idan Ofer ist einer der beiden Söhne des 2011 verstorbenen Schifffahrtsmagnaten Sammy Ofer.

Der Tanker hat 42.000 Tonnen Gasöl geladen und war auf dem Weg von Oman nach Buenos Aires, so Samir Madani, Mitbegründer der Website TankerTrackers.com, einem Online-Rechercheunternehmen für Öltransporte. In Buenos Aires sollte das Öl weiterverarbeitet werden.

Israel macht den Iran verantwortlich

Israel gab derweil dem Iran die Schuld an der mutmaßlichen Attacke. Ein israelischer Beamter sagte der französischen Nachrichtenagentur AFP, der Angriff sei mit Drohnen ausgeführt worden. Die Drohnen seien die gleichen wie jene, die der Iran an Russland für den Einsatz in der Ukraine verkaufe. Es handele sich um die Shahed 136, ein unbemanntes Luftfahrzeug mit einem Sprengkopf. Der Beamte sprach von einer "iranischen Provokation". Der Vorfall solle die Fußballweltmeisterschaft "stören", die am Sonntag in Katar beginnt.

Gibt es Ersatz für russisches Öl?

Der Golf von Oman schließt an den Persischen Golf an. Durch diese Meere führen die wichtigsten Schifffahrtsrouten für die weltweite Ölversorgung. In den vergangenen Jahren gab es in den Gewässern der Region immer wieder Angriffe auf Tanker, die auch in Zeiten erhöhter regionaler Spannungen mit dem Iran stattfanden. So wurde im Juli 2021 ein Tanker einer israelischen Reederei vor der Küste Omans von einer Drohne angegriffen. Der Iran wies damals Vorwürfe zurück, darin verwickelt zu sein.

Griechisches Staats-TV: Iran gibt griechische Tanker frei

Nach einem langen diplomatischen und juristischen Tauziehen hat der Iran zwei Tankern die Weiterfahrt erlaubt, die die Revolutionsgarden seit Mai festgehalten hatten. Dies berichtete das staatliche griechische Fernsehen unter Berufung auf die Regierung in Athen. Zwischen Athen und Teheran war vor sieben Monaten ein Streit ausgebrochen, nachdem griechische Behörden den mit iranischem Öl beladenen Tanker "Lana" beschlagnahmt hatten. Als Reaktion setzte der Iran im Persischen Golf die griechischen Öltanker "Delta Poseidon" und "Prudent Warrior" fest. Die Regierung in Athen sprach damals von einem Akt der Piraterie.

Türkei | Irans Revolutionsgarden setzen zwei griechische Öltanker fest
Der Öltanker "Prudent Warrior" in einem ArchivbildBild: Dursun Çam/AP/dpa/picture alliance

Die damals unter russischer Flagge fahrende "Lana" hatte am 14. April wegen eines schweren Sturmes in der Ägäis Zuflucht in einer Bucht der griechischen Insel Euböa gesucht. Dort stellten die griechischen Behörden fest, dass das Schiff iranisches Öl transportierte. US-Behörden forderten Berichten zufolge Griechenland auf, den Tanker festzuhalten.

Wegen der gegen den Iran verhängten US-Sanktionen war das Öl demnach auf einen anderen Tanker gepumpt worden. Das Schiff sollte in die USA gebracht werden. Dies stoppte die griechische Justiz aber bereits im Juni. Das meiste Öl wurde wieder in die "Lara" zurückgepumpt. Am Mittwoch verließ der Tanker die Bucht vor dem griechischen Hafen Piräus Richtung offenes Meer.

kle/sti (rtr, ape, afpe, dpa)