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Äthiopien: DW als Wegbegleiter in der Transformation 

Berthold Stevens
27. März 2019

Ein Jahr nach dem Beginn des von Premierminister Abiy Ahmed eingeleiteten Reformprozesses in Äthiopien weitet die Deutsche Welle ihre Aktivitäten in dem 100-Millionen-Einwohner-Land deutlich aus.

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Äthiopien Addis Abeba - 'From land of famine to land of hope'
Bild: DW/S. Muchie

Intendant Peter Limbourg unterzeichnete im Rahmen seines Besuchs am Horn von Afrika Anfang dieser Woche mehrere Abkommen über Radio- und Online-Partnerschaften.

Limbourg traf entsprechende Vereinbarungen mit den renommierten Informationsanbietern Ahadu TV und Radio, Ethio FM und Afro FM sowie mit dem populären Radiosender Sheger FM. Dessen Chefin Meaza Biru sagte: „Die Deutsche Welle wird in Äthiopien weithin geschätzt für ihre seriöse und ausgewogene Berichterstattung.“ Limbourgs Amtskollege von Ethio FM, Seifu Fantahun, betonte, „gerade in Zeiten unsicherer Information ist die DW eine vertrauenswürdige Quelle“.  
Jahrzehntelang konnte das Amharisch-Programm der DW nur über Kurzwelle gesendet werden. Der Empfang wurde vom alten Regime zudem systematisch mit Störsendern behindert. Durch die Ausstrahlung über die Partner Ahadu Radio und Ethio FM ist das populäre Hörfunkprogramm der DW nun auch über UKW zu hören. 

Die Delegation des deutschen Auslandssenders vereinbarte darüber hinaus Facebook-Partnerschaften und erste TV-Schalten. „Es macht uns stolz, hier vor Ort zu erleben, welch hohen Stellenwert die Deutsche Welle genießt“, sagte Peter Limbourg während eines Treffens mit den äthiopischen DW-Korrespondenten. „Mit seriöser und ausgewogener Berichterstattung wollen wir nun auch den schwierigen Transformationsprozess begleiten“, so der Intendant. Die DW konnte im Zuge der Reformen auch ihr lokales Korrespondentennetz aufstocken. Nach Jahren vergeblicher Bemühungen stellte die neue Regierung die erforderlichen Akkreditierungen aus. Die DW ist somit in der Lage, kontinuierlich aus den von ethnischen Konflikten belasteten Regionen zu berichten.

DW-Intendant Peter Limbourg  und DW-Delegation in Äthiopien
Bild: DW/L. Schadomsky

Bestandteil der Vereinbarungen, die in Addis Abeba geschlossen wurden, sind auch Qualifizierungsmaßnahmen durch die DW Akademie. Es geht um die Vermittlung journalistischer Kompetenz und professioneller Standards. Über die neuen Partnersender hinaus zeigten auch Regierungsstellen Interesse an Angeboten der DW Akademie zur Professionalisierung der  Kommunikation mit den Medien.  

Die DW-Delegation kam auch mit Vertreterinnen und Vertreter politischer Parteien, der Zivilgesellschaft und von Unternehmen zu Gesprächen zusammen. Bei einem Roundtable auf Einladung der deutschen Botschafterin Brita Wagener äußerten sich die äthiopischen Vertreter besorgt über den „Schwebezustand des Reformprozesses“, über Fehlinformationen und grassierende Straflosigkeit. Die Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Yetnebersh Nigussie, sagte, der 42-jährige Reformer Abiy Ahmed habe Äthiopien zunächst eine „Herrschaft der Liebe“ – wie sie es nannte – gebracht. Nun sei es höchste Zeit, dass eine Herrschaft des Gesetzes umgesetzt werde.