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Neuer Ärger für den ADAC

9. März 2014

Deutschlands größter Automobilclub, der ADAC, kommt nicht zur Ruhe. Nach den Fälschungen beim Abstimmungsergebnis zum "Auto des Jahres" geht es jetzt um Steuerschulden in dreistelliger Millionenhöhe.

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ADAC Pannenhilfe Straßenwacht Gelbe Engel (Bild: 17375265)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) muss wohlmöglich eine halbe Milliarde Euro Steuern nachzahlen. Das meldet das Magazin "Der Spiegel" unter Berufung auf einen Vermerk des Bundesfinanzministeriums. Steuerprüfer hätten demnach herausgefunden, dass der Club für die Geschäftsjahre 2007 bis 2009 keine Versicherungssteuer abgeführt habe, obwohl er dazu wegen seiner Unfall- und Pannenhilfe (siehe Artikelbild) verpflichtet gewesen sei. Der ADAC wies die Vorwürfe zurück. Aus dem Finanzministerium verlautete, man nehme zu Einzelfällen keine Stellung.

Selbstverständlich habe der ADAC schon immer Versicherungssteuern bezahlt, und zwar für alle seine Versicherungsgesellschaften, sagte ein Sprecher des Clubs. Bislang habe es weder beim ADAC als Verein noch bei den ADAC-Versicherungen Beanstandungen gegeben. Der Verein habe sich bisher korrekt verhalten. Von Steuerhinterziehung könne keine Rede sein.

Finanzministerium: Keine Steuerhinterziehung

In dem Vermerk heißt es laut "Spiegel", nach einer vorläufigen und zurückhaltenden Schätzung sei für den Prüfzeitraum von 200 Millionen Steuern auszugehen, die nachzuentrichten seien. In den Folgejahren sei mit einem jährlichen Aufkommen von je rund 67 Millionen Euro zu rechnen. Aus Sicht der Steuerfahnder, so der "Spiegel" weiter, hätten sich Anhaltspunkte für eine Steuerhinterziehung ergeben.

Das Finanzministerium teile diese Auffassung aber nicht. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei nicht eingeleitet worden. Dennoch müsse der ADAC seine Steuerschuld begleichen.

gmf/SC/kle (afp, dpa, rtr)