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Fünf Minuten im freien Fall

25. Oktober 2014

Ein Google-Manager ist aus rund 41.000 Metern als zweiter Mensch aus der Stratosphäre mit einem Fallschirm abgesprungen. Der 57-Jährige brach damit den Höhenrekord des Extremsportlers Felix Baumgartner aus Österreich.

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Alan Eustace (ganz links) und drei Männer stehen vor einem Raumanzug (Foto: picture alliance)
Alan Eustace (ganz links) und sein Team kurz vor Beginn der Mission in Roswell, New MexicoBild: picture alliance/Paragon Space Developmen

Nun weiß neben Felix Baumgartner noch jemand, wie es sich anfühlt, im freien Fall die Schallmauer zu durchbrechen: Google-Manager Alan Eustace (im Artikelbild links). Der 57-Jährige, der zur höchsten Führungsebene des Internet-Konzerns gehört und den Bereich Wissensmanagement leitet, setzte sogar noch etwas oben drauf, nämlich genau zwei Kilometer. Während Baumgartner im Oktober vor zwei Jahren aus 39 Kilometern Höhe abgesprungen war, ließ sich Eustace aus 41 Kilometern über der Erdoberfläche fallen.

Im Spezialanzug in der Stratosphäre

Ein Mann schaut auf den Raumanzug von Alan Eustace (Foto: picture alliance)
Der Spezialanzug des ManagersBild: picture alliance/Paragon Space Developmen

Wie zuvor der Österreicher war auch der Google-Manager auf einer verlassenen Rollbahn in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico gestartet. Ein Helium-Ballon brachte Eustace in zweieinhalb Stunden an den obersten Rand der Stratosphäre. Im Gegensatz zu Baumgartner baumelte Eustace beim Aufstieg aber nicht in einer Kapsel, sondern lediglich in einem Spezialanzug unter dem Ballon.

Nach dem Aufstieg bewegte sich der 57-Jährige etwa eine halbe Stunde in der Stratosphäre. Dann löste er sich vom Ballon ab und durchbrach in einem fünfminütigen freien Fall die Schallmauer, ehe er etwa 5,5 Kilometer vor der Erdoberfläche seinen Fallschirm öffnete.

Bereits zuvor, etwa viereinhalb Minuten nach dem Absprung, habe er seinen Flug mit einem Mini-Schirm stabilisiert, erzählte Eustace der US-Zeitung "New York Times" nach seiner Landung. Über den Aufenthalt in der Stratosphäre sagte der Google-Manager: "Es war wunderschön. Man konnte die Dunkelheit des Weltraums und die Schichten der Atmosphäre sehen".

Heimlicher Sprung ohne Medienrummel

Insgesamt dauerte die Mission rund vier Stunden. Der Rekordsprung war Teil eines Forschungsprojekts der "Paragon Space Development Corporation", das die bemannte Erkundung der Stratosphäre ermöglichen soll. Im Gegensatz zu Baumgartners Aktion wurde Eustaces Sprung nicht mit Sponsorengeldern in Millionenhöhe finanziert. Auch wurde die Aktion nicht von einem großen Medienaufgebot begleitet.

Felix Baumgartner auf einem freien Feld nach seiner Fallschirmandung (Foto: rtr)
Er hält weiter den Geschwindigkeitsrekord: Felix Baumgartner nach seinem Sprung im Oktober 2012Bild: Reuters

Den Geschwindigkeitsrekord hält aber nach wie vor Baumgartner. Er erreichte vor zwei Jahren im freien Fall eine Höchstgeschwindigkeit von 1357,6 Stundenkilometern, während Eustace auf "nur" 1322,9 Stundenkilometern kam.

cw/wl (afp, dpa, sid)