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Politik

Zwei Deutsche bei Attacke in Ägypten getötet

15. Juli 2017

Am Strand einer Hotelanlage im ägyptischen Hurghada hat ein Angreifer auf mehrere Menschen eingestochen. Dabei tötete er zwei deutsche Frauen. Der Mann wurde festgenommen.

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Ägypten Messerattacke in Hurghada
Der Eingang des Strandes, an dem der Attentäter mehrere Menschen attackierteBild: Reuters/M. Aly

In Ägypten getötete Frauen waren Deutsche

Der ägyptische Staatliche Informationsservice (SIS) berichtete, die beiden getöteten Frauen seien Deutsche. Diese Angabe bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin am Morgen. Unklar ist, ob es sich um Urlauberinnen handelte oder ob sie dauerhaft in dem Ferienort am Roten Meer lebten.

In Ägypten getötete Frauen waren Deutsche

"Wir haben nunmehr die traurige Gewissheit, dass zwei deutsche Urlauberinnen bei dem Angriff in Hurghada ums Leben gekommen sind", sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. Der ehemalige deutsche Honorarkonsul Hurghadas, Peter-Jürgen Ely, hingegen hatte der Deutschen-Presse-Agentur gesagt, er habe die beiden Frauen gekannt und sie lebten dauerhaft in dem Badeort und seien keine Urlauberinnen gewesen.

Auch über die Herkunft der Opfer hatte erst einmal Verwirrung geherrscht. Zunächst hatte die ägyptische Nachrichtenseite "Al-Masry Al-Youm" berichtet, dass die beiden Getöteten aus der Ukraine stammten, später hieß es mit Verweis auf lokale Quellen, die Opfer seien Deutsche. Vier weitere Menschen wurden verletzt, ihre Identität ist noch nicht endgültig klar. Das Auswärtige Amt verurteilte die "feige und niederträchtige" Tat.

Attentäter griff vom Meer aus an

Laut einer Erklärung des ägyptischen Außenministeriums war der Angreifer von einem öffentlichen Bereich aus an den Hotelstrand geschwommen und hatte dann mit einem Messer mehrere Touristengruppen angegriffen. Die Nachrichtenseite "Al-Masry Al-Youm" zitierte den Manager des Hotels "El Palacio". Demnach soll der Attentäter zunächst an einem benachbarten Hotelstrand Urlauber attackiert haben, bevor er zum Strand seiner Anlage weitergeschwommen sei. Dort sei er von Sicherheitsleuten und Gästen überwältigt worden.

Karte Ägypten mit Hurghada DEU

Der Angreifer wurde festgenommen, sein Motiv blieb zunächst unklar. "Der Täter könnte verrückt oder verstört sein - es ist zu früh, um etwas dazu zu sagen", sagte ein Mitarbeiter des ägyptischen Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Der Angreifer werde verhört. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu dem Angriff. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte in der Vergangenheit mehrere Attentate auf Sicherheitskräfte, Touristen und Christen für sich beansprucht.

Immer wieder Anschläge in Ägypten

Hurghada ist neben Scharm el Scheich das größte ägyptische Touristenzentrum am Roten Meer. Der Badeort ist auch bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Der Tourismus in Ägypten kämpft seit den Umbrüchen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak im Jahr 2011 mit Problemen. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Anschlägen, die sich nicht nur gegen Sicherheitskräfte, sondern auch gegen Touristen richteten.

Bereits im Januar 2016 waren drei Touristen bei einem Angriff auf ein Hotel in Hurghada verletzt worden. Die Angreifer sympathisierten mutmaßlich mit der Dschihadistenmiliz IS.

Vor zwei Jahren stürzte eine russische Passagiermaschine kurz nach dem Start aus dem Ferienort Scharm el Scheich über der Sinai-Halbinsel ab. Bei dem Unglück starben alle 224 Menschen an Bord. Der IS behauptete später, das Flugzeug mit einer Bombe in einer Getränkedose zum Absturz gebracht zu haben.

Ägypten Anschlag auf Polizisten
Polizisten inspizieren den AnschlagsortBild: picture-alliance/dpa/APA Images via ZUMA Wire/A. Sayed

Weiterer tödlicher Zwischenfall

Kurz vor der Attacke auf die Urlauber in Hurghada hatte es in der Nähe der Hauptstadt Kairo noch einen weiteren Zwischenfall gegeben. Maskierte griffen mit Maschinengewehren einen Kontrollpunkt der Polizei an und töteten dabei fünf Polizisten, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Der Angriff ereignete sich in der Provinz Gizeh in Al-Badraschein rund 40 Kilometer südlich von Kairo.

rk/ml (dpa, afp)