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"Zutiefst frustriert" über Syrien-Krieg

3. März 2013

Um das Blutvergießen zu stoppen, wollen die UN einen neuen Vermittlungsversuch starten. Doch die Konfliktparteien setzen weiter auf Gewalt statt Dialog. Assad nimmt derweil die britische Syrien-Politik unter Beschuss.

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Die Vereinten Nationen würden "einen Dialog zwischen einer starken und repräsentativen Delegation der Opposition und einer glaubwürdigen und ermächtigten Delegation der syrischen Regierung begrüßen", erklärten UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der internationale Syrien-Sondergesandte Lakhdar Brahimi nach einem Treffen in der Nähe von Lausanne. Die UN stünden bereit, einen solchen Dialog zu unterstützen.

"Zutiefst frustriert" zeigten sich Ban und Brahimi darüber, dass es der internationalen Staatengemeinschaft bisher nicht gelungen sei, den Syrien-Konflikt zu beenden. Damit kritisierten sie insbesondere die USA, Russland und China, die im UN-Sicherheitsrat keine einheitliche Linie finden.

Syriens Staatschef Assad beim Interview der "Sunday Times" (Foto: picture alliance / AP Photo)
Staatschef Assad beim Interview der "Sunday Times"Bild: picture alliance / AP Photo

Assad bedingt gesprächsbereit

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad bekräftigte unterdessen seine bedingte Bereitschaft zu Gesprächen mit der Opposition. Voraussetzung dafür sei, dass Militante ihre Waffen zuvor niederlegten, sagte Assad in einem Interview der britischen Zeitung "Sunday Times". Es gebe politische Gruppierungen und "bewaffnete Terroristen". Mit letzteren werde nicht verhandelt.

Assad bezeichnete zugleich die Syrien-Politik der britischen Regierung unter Premierminister David Cameron als "naiv, verwirrt und unrealistisch". Er warf London vor, das EU-Waffenembargo aufheben zu wollen, um die Rebellen zu bewaffnen. Außenminister William Hague hatte den Aufständischen vergangene Woche weitere materielle Hilfe in Aussicht gestellt. Assad lehnte britische Hilfe zur Beilegung des Konflikts daher mit den Worten ab: "Wir erwarten nicht, dass ein Brandstifter zum Feuerwehrmann wird."

Syrien: Rebellen melden Hubschrauberabschuss

"Bedeutender Erfolg"

Die syrischen Regierungstruppen vermeldeten derweil Geländegewinne. Nach eigenen Angaben konnten sie mehrere Dörfer an der strategisch wichtigen Überlandstraße zum Flughafen von Aleppo zurückerobern.Das oppositionelle Beobachterzentrum für Menschenrechte in London erklärte, der Vorstoß der Regierungstruppen sei für diese ein "bedeutender Erfolg" und könnte "den Konflikt um Aleppo drehen". Rebellen versuchen seit Wochen, den Flughafen der nordsyrischen Stadt zu stürmen. Aleppo selbst wird teilweise von Rebellen, teils von den Truppen von Präsident Baschar al-Assad kontrolliert.

Wie das Beobachtungszentrum weiter mitteilte, konnten die Aufständischen das Zentralgefängnis der Provinz Al-Rakka stürmen. Hunderte Insassen, darunter auch 18 politische Häftlinge, seien freigelassen worden. In der seit Tagen umkämpften Ortschaft Chan Al-Assal in der Provinz Aleppo sollen Rebellen bei einem Gefecht rund um das Gebäude der Polizeiakademie 34 Regierungssoldaten getötet haben.

sti/wa/GD (afp, ap, dpa, rtr)