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Zu viele Lebensmittel landen im Müll

13. März 2012

Wahrscheinlich könnte man die meisten Produkte noch gut essen. Jedes Jahr landen in Deutschland elf Tonnen Lebensmittel in der Tonne. Dies geht aus einer neuen Studie hervor. Die Bundesregierung will Abhilfe schaffen.

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Ein zerbrochenes, mit Käse belegtes Brot liegt auf einem Fenstersims. Aufgenommen an einem Obdachlosenwohnheim in der Kölner Südstadt am 20.04.2009. Foto: Maximilian Schönherr +++(c) dpa - Report+++
Bild: picture-alliance/dpa

Jeder Bundesbürger wirft pro Jahr 81,6 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Das zeigt die Studie der Universität Stuttgart, die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Mittag vorstellte. Die Zeitung "Die Welt" hatte die Ergebnisse schon vorab.

Die Autoren der Studie halten dem Zeitungsbericht zufolge rund zwei Drittel dieser Abfälle für vermeidbar. Insgesamt würden jährlich knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgt. 61 Prozent stammten aus Privathaushalten, jeweils rund 17 Prozent entfielen auf die sogenannten Großverbraucher, also auf Gaststätten, Schulen und Kantinen - sowie auf die Industrie. Für die restlichen fünf Prozent ist der Einzelhandel verantwortlich.

ARCHIV - Eine noch fast volle Packung Toasbrot und ein Schale Kartoffelsalat liegen in einer Mülltonne in Bochum (Foto vom 13.05.2011). Was ist zu tun, damit im wohlhabenden Deutschland nicht so viele Lebensmittel im Müll landen? Eine Untersuchung soll zunächst einmal mehr Klarheit schaffen, wie groß und kompliziert das Problem ist. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) legt am Dienstag (13.03.2012) eine Studie zur Lebensmittelverschwendung in Deutschland vor. Foto: Marius Becker dpa (zu dpa 0120 am 13.03.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Oft ist das Mindesthaltbarkeitsdatum noch gar nicht abgelaufenBild: picture-alliance/dpa

Die Bundesregierung will laut dem Bericht eine Aufklärungsaktion zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum starten, gemeinsam mit dem Einzelhandel. Dies soll vermeiden, dass Lebensmittel in die Abfalltonne kommen, obwohl sie nach diesem Datum noch genießbar sind.

ARCHIV - Ilse Aigner (CSU), Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, aufgenommen am 19.12.2011 in München. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) fordert umfangreiche Nachbesserungen der geplanten EU-Agrarreform. Foto: Stephan Jansen dpa/lby (zu dpa-Gespräch vom 26.12.2011))
Will Verbraucher-Verhalten verändern: Ministerin AignerBild: picture-alliance/dpa

Ministerin Aigner hat schon mehrfach deutlich gemacht, dass sie Handlungsbedarf sieht: "Lebensmittel sind kostbar - wir können es uns nicht leisten, dass jährlich viele Millionen Tonnen auf dem Müll landen", erklärte die CSU-Politikerin. Am 27. März soll mit Herstellern, der Gastronomie, Landwirtschaft, Verbraucherschützern und Kirchen über Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung beraten werden.

"Manchmal kaufen die Verbraucher zu viel"

Auch die Ernährungsindustrie appelliert an die Kunden, ihr Verhalten zu verändern. "Manchmal kaufen die Verbraucher zu viel auf einmal ein, Grundkenntnisse über die Lagerung von Lebensmitteln sind kaum noch vorhanden und das Mindesthaltbarkeitsdatum wird oft falsch gedeutet", sagte Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

ml/gri (dpa, kna)