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Staatschef in Fahrt

15. September 2013

Die zentrale Bahnverbindung durch Sri Lanka ist nach Jahrzehnten wieder freigegeben worden. Prominentester Fahrgast der Eröffnungsfahrt: Staatschef Mahinda Rajapakse.

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Sri Lankas Präsident Rajapakse (links) bei der Eröffnungsfahrt im "Yal Devi"-Express (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Präsident Rajapakse (Im Artikelbild links) fuhr am Samstag mit dem "Yal Devi"-Express von der Hauptstadt Colombo aus nach Kilinochchi, 330 Kilometer weiter im Norden, wo sich lange Jahre das Hauptquartier der Rebellenbewegung Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) befand. Der 1972 begonnene Bürgerkrieg mit der LTTE endete 2009.

Die Zugverbindung durch Sri Lanka war 23 Jahre lang unterbrochen. Ein Abschnitt von 63 Kilometern Länge musste vollständig erneuert werden, weil das Material der Bahnstrecke einschließlich der Gleise im Bürgerkrieg für andere Zwecke genutzt worden war, unter anderem zum Bau von Bunkern.

Zugverbindung bis Jaffna geplant

Die Regierung in Colombo steht unter internationalem Druck, für eine Aussöhnung zwischen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit und den Tamilen im Norden der Insel zu sorgen. Die Eisenbahnverbindung soll über Kilinochchi hinaus bis zur Halbinsel Jaffna ausgebaut werden.

Der Bau der Bahnstrecke in Sri Lanka reicht in die Zeit der britischen Kolonialherrschaft zurück. Ursprünglich wurde die Bahn im 19. Jahrhundert gebaut, um Kaffee und Tee aus dem Zentrum der Insel an die Küste zu transportieren.

In dem Konflikt mit der LTTE, die für einen unabhängigen Staat im Norden des Landes kämpfte, wurden zwischen 1972 und 2009 rund 100.000 Menschen getötet. Allein bei der letzten Offensive im Mai 2009 sollen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bis zu 40.000 Zivilisten getötet worden sein, die meisten von der Armee.

re/wl (afp)