1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Patient Yahoo

30. Januar 2008

Der angeschlagene US-Internetkonzern Yahoo will nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr rund 1000 der weltweit 14.300 Stellen streichen. Der Suchdienst kann immer weniger mit dem Konkurrenten Google mithalten.

https://p.dw.com/p/CzeM
Yahoo-Chef Jerry Yang, Quelle: AP
Yahoo-Chef Jerry YangBild: AP

Der Internet-Konzern Yahoo hat im Schlussquartal 2007 erneut einen Gewinneinbruch erlitten. Der Gewinn lag im vierten Quartal 2007 bei 205,7 Millionen Dollar (139,24 Millionen Euro) oder 15 Cent pro Aktie. Das waren 23 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, als noch ein Gewinn von 268,7 Millionen Dollar (181,89 Millionen Euro) oder 19 Cent pro Aktie verzeichnet wurden.

Gegenwind hält an

Der Umsatz dagegen stieg im vierten Quartal um 7,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro). Abzüglich der Kommissionen an Werbepartner fiel der Umsatz von Yahoo auf 1,4 Milliarden Dollar (950 Millionen Euro). Insgesamt lag er 2007 bei 7 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro), gab Yahoo am Dienstagabend (29.01.2008, Ortszeit) nach Börsenschluss in Sunnyvale (Kalifornien) bekannt.

Google-Chef Eric Schmidt, Quelle: AP
Übermächtiger Rivale für Yahoo: Google-Chef Eric SchmidtBild: picture-alliance/dpa

Im laufenden Jahr sei Yahoo weiter deutlichem Gegenwind ausgesetzt, sagte Konzernchef und Firmenmitgründer Jerry Yang. Das Unternehmen plane mit "gezieltem" Stellenabbau, der nicht einfach quer durch alle Bereiche erfolge, seine Angestelltenzahl bis Mitte Februar um rund sieben Prozent zu reduzieren. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 14.300 Menschen.

Auch das Europageschäft steht auf dem Prüfstand. Hier läuft das Geschäft deutlich schlechter als in anderen Regionen. Zusätzlich solle es hohe neue Investitionen geben, um die Dienste von Yahoo wieder attraktiver für Internetnutzer und Werbekunden zu machen, sagte Yang.

Vom Wunderkind zum Übernahmekandidaten

Yahoo schnitt mit seinen Zahlen besser ab als von Analysten erwartet. Der warnende Ausblick enttäuschte Experten jedoch. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um mehr als zehn Prozent auf rund 18,60 Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten verlor die Yahoo-Aktie mehr als ein Viertel ihres Werts.

Bei seiner Rückkehr an die Konzernspitze im vergangenen Sommer hatte Yang durchgreifende Veränderungen binnen 100 Tagen angekündigt. Diese stehen laut Kritikern noch aus. Manche Analysten sehen Yang bereits am Scheideweg: Entweder er bringe sein Unternehmen rasch auf Erfolgskurs zurück oder Yahoo werde wegen des Kursrutsches zum Übernahmeziel.

Bei der Internet-Suche etwa fällt Yahoo immer weiter hinter den dominanten Google-Konzern zurück. Bei den Einnahmen aus Internet-Werbung hat Google inzwischen einen Weltmarktanteil von 32 Prozent, Yahoo liegt unter 20 Prozent. Google legt seine Zahlen am Donnerstag vor. (stu)