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Wolfsburg träumt vom Viertelfinale

Olivia Gerstenberger17. Februar 2016

Der VfL Wolfsburg verspielt einen komfortablen Drei-Tore-Vorsprung bei KAA Gent und macht das Weiterkommen im Achtelfinale noch einmal spannend. Ein "Wolf" steckt die zuletzt immer lauter werdende Kritik sehr gut weg.

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Julian Draxler jubelt (Foto: picture-alliance/dpa/M. Becker)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Becker

Die Bühne hätte größer sein können für das erste K.o.-Spiel der Wolfsburger in der Champions League. Doch auch vor der Kulisse der 20.000 Fans der seit Wochen ausverkauften Ghemlamco Arenain Gent genossen es die Spieler des VfL sichtlich, Vereinsgeschichte zu schreiben und das Tor zum Viertelfinale ein Stück weit aufzustoßen: Der VfL setzte sich mit 3:2 (1:0) beim belgischen Vertreter KAA Gent durch. Dabei gaben die Wolfsburger einen äußerst lukrativen 3:0-Vorsprung in den letzten zehn Minuten noch aus der Hand. "Das darf man sich nicht erlauben, das muss man konzentriert durchspielen", schimpfte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs nach dem Schlusspfiff beim Fernsehsender Sky.

Doppelpack von Draxler

Von Beginn an verstanden es die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking, die spielerisch schwächeren Gegner fern vom eigenen Tor zu halten. Dort stand Ersatzmann Casteels zwischen den Pfosten, der den verletzten Diego Benaglio ersetzte. Auch vor Koen Casteels gab es Änderungen: Naldo fehlte gesperrt, so bildeten Dante und Robin Knoche das Innenverteidiger-Duo. Der zuletzt heftiger Kritik ausgesetzte Julian Draxler kam zu der ersten Chance des Spiels, aber auch Gent-Verteidiger Stefan Mitrovic machte die Sache spannend, als er eine Flanke von Maximilian Arnold fast ins eigene Tor abfälschte. Knoche und Dante waren in der Folge gefordert, verloren aber zwischenzeitlich etwas den Überblick: Dante hatte Glück, als er Laurant Depoitre kurz vor dem Strafraum auflaufen ließ, dafür aber weder eine Verwarnung noch einen Freistoß kassierte.

Kurz vor der Halbzeit fiel das wichtige erste Tor durch Draxler, der sich zunächst elegant um seinen Gegenspieler Thomas Foket herumdrehte un dann nach einem Doppelpass mit Vierinha ins rechte Eck traf (44. Minute). Der zunächst nicht berücksichtigte Nationalspieler André Schürrle kam kurz vor der Pause nach der Verletzung von Sebastian Jung, der sich das Knie verdreht hatte und mit Verdacht auf Innenbandriss dick bandagiert vom Platz humpelte. Schürrle brachte nach dem Seitenwechsel dann auch Tempo ins Spiel, ohne sich allzu erfolgreich in Szene setzen zu können. Seine Kollegen machten es ihm nach, setzten Gent unter Druck, erarbeiteten sich die Bälle im Mittelfeld und wurden in der 54. Minute dann durch das zweite Tor belohnt: Draxler profitierte von einem Fehlpass, setzte sich gegen Stefan Mitrovic durch und lupfte den Ball über den herausstürzenden Torwart Matz Sels ins Tor. "Julian ist so ungefähr das Beste, was es im deutschen Fußball gibt", lobte Allofs. Nur fünf Minuten später erhöhte der bis dahin glücklose Max Kruse nach einer guten Flanke von Christian Träsch auf das verdiente 3:0 für den Bundesligisten (60.). In den nächsten fünf Minuten wackelten die Tore auf beiden Seiten: Erst traf Kruse aus spitzem Winkel den linken Pfosten, im Gegenzug trafen die Belgier die Latte.

Zwei Gegentore in den letzten zehn Minuten

Der VfL beschränkte sich fortan auf das Verteidigen und setzte nur ab und an Nadelstiche, die "Büffel" aus Gent rannten an, fanden aber zunächst kein Mittel, um sich gefährlich vor das gegnerische Tor zu spielen. Als sich das Spiel dem Ende näherte, fasste sich Kums ein Herz, zog einfach mal ab und wurde mit dem 1:3 belohnt (80.). Die letzten Minuten des Spiels wurden dann noch einmal ungemütlich für die Wolfsburger Hintermannschaft und den aufgebrachten Trainer Hecking, der seine Spieler zur Konzentration aufrief, doch es nützte nichts: Kalifa Coulibaly erzielte noch einen Treffer, das Tor zum 2:3-Endstand (89.).

Im Rückspiel am 8. März im eigenen Stadion hat der VfL Wolfsburg durch die drei Auswärtstore und den Sieg die bessere Ausgangsposition, verspielte aber die klare Vorentscheidung um den Einzug in die Runde der letzten Acht. Das Viertelfinale wäre für beide Teams eine Premiere. Und dort wartet dann auch garantiert eine noch größere Bühne.

Real bezwingt den AS Rom

Im zweiten Mittwochspiel bezwang Real Madrid um den deutschen Fußball-Weltmeister Toni Kroos mit Mühe den AS Rom auswärts mit 2:0 (0:0). Cristiano Ronaldo und Jesé versüßten das Champions-League-Debüt von ihrem Star-Trainer Zinedine Zidane. Ronaldo brachte sein Team mit einem Traumtor in Führung: Nach Pass von Marcelo hatte sich Ronaldo den Ball mit der linken Hacke vorgelegt und aus etwa 16 Metern ins lange Eck abgeschlossen. Da Roma-Kapitän Alessandro Florenzi den Ball noch leicht abfälschte, hatte Torwart Wojciech Szczesny keine Chance. Es war Ronaldos 89. Tor im 122. Champions-League-Spiel und das zwölfte in der laufenden Saison der Königsklasse. Rom mit dem deutschen Abwehrspieler Antonio Rüdiger half auch die Einwechslung des ehemaligen Bundesliga-Akteurs Edin Dzeko nichts mehr: Jesé traf kurz nach seiner Einwechslung und setzte vier Minuten vor dem Abpfiff den Schlusspunkt.

Cristiano Ronaldo jubelt: (Foto: Getty Images/P.Bruno)
Ronaldo (r.) zeigte erneut seine KlasseBild: Getty Images/P.Bruno