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Wolfsburg stürzt den HSV in die Krise

23. März 2012

Fussball-Bundesligist HSV verliert schon wieder und gerät immer mehr in Abstiegsnot. Auch im Titelkampf geht es am achtletzten Spieltag auf die Zielgerade. Hier sind die Spitzenteams ausnahmslos in der Favoritenrolle.

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Der Wolfsburger Spieler Mario Mandzukic (2.v.l) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen den Hamburger SV mit Ashkan Dejagah (l) und Ricardo Rodriguez. (Foto: Peter Steffen dpa/lni)
Bild: picture-alliance/dpa

Zum Auftakt des 27. Spieltages der 1. Liga schlug der VfL Wolfsburg den Hamburger SV im Nordderby mit 2:1 (0:0). Damit kassierte der HSV die vierte Niederlage nacheinander. Die Führung durch den Wolfsburger Stürmer Mario Mandzukic in der 46. Minute konnten die Hamburger zwar schnell egalisieren: Marcus Berg traf nur eine Minute später mit seinem ersten Saisontreffer zum Ausgleich. Doch nachdem Wolfsburgs Marcel Schäfer (75.) die großen Lücken in der Hamburger Abwehr zum 2:1-Siegtor nutzte, ging nicht mehr viel für den HSV.

Trainer Thorsten Fink hatte nach drei Pleiten in Folge die halbe Mannschaft umgestellt, jedoch ohne zwingenden Erfolg. Sein Gegenüber Felix Magath verzichtete überraschend erstmals in dieser Saison auf seinen Kapitän Christian Träsch in der Startelf. Während sich Wolfsburg mit Platz acht wieder berechtigte Hoffnung auf die Europa-League-Plätze machen kann, geht die Tendenz in Hamburg weiter nach unten: Der HSV könnte nach dieser zwölften Saisonniederlage von Augsburg und/oder Freiburg überholt werden und auf den Relegationsrang abrutschen.

Mit Poldi gegen die BVB-Serie

Kaum einer traut dem 1. FC Köln zu, am 27. Spieltag die Erfolgsserie des deutschen Meisters Borussia Dortmund zu stoppen. Zu wacklig war zuletzt häufig die Abwehr der Kölner und nur der SC Freiburg kassierte bisher mehr Gegentreffer. Tabellenführer Dortmund scheint dagegen in der Bundesliga fast unschlagbar, hat mir 20 Spielen in Folge ohne Niederlage den Vereinsrekord gebrochen und geriet in den letzten 15 Spielen nicht einmal in Rückstand. Die Geißböcke hoffen auf den "Poldi-Effekt". Lukas Podolski, der mit Abstand beste und treffsicherste FC-Spieler, kehrt nach seiner umstrittenen Rotsperre wieder ins Team zurück. In den vergangenen drei Spielzeiten gewannen die Dortmunder in Köln, allerdings jeweils nur mit einem Tor Vorsprung.

Kölns Podolski ballt nach einem Treffer die Faust (Foto: dapd)
Podolski wieder an BordBild: dapd

Nächstes Bayern-Schützenfest?

Zur Torfabrik hat sich der FC Bayern München entwickelt. 20 Mal trafen Mario Gomez, Arjen Robben, Franck Ribéry und Co. innerhalb von acht Tagen und schossen sich damit auch ein wenig den Frust von der Seele. Fünf Punkte liegen die Münchner immer noch hinter Dortmund. Ein Blick in die Statistik spricht für ein weiteres Schützenfest der Bayern. Die letzten vier Heimspiele gegen Hannover 96 gewannen sie mit jeweils mindestens drei Treffern Vorsprung und insgesamt 18:1 Toren. Hannover ist jedoch in dieser Saison alles andere als Kanonenfutter. Die Niedersachsen sind Tabellen-Siebter und stehen in der Europa League im Viertelfinale.

Torjubel der Bayern-Spieler Gomez, Robben und Ribery (Foto: pa/augenklick/GES)
Treffer in Serie: Gomez, Robben, Ribéry (v. r.)Bild: picture alliance/augenklick/GES

Heimspiel gegen den Angstgegner

Von der Champions League träumt Borussia Mönchengladbach. Der Tabellen-Dritte ist klarer Favorit gegen 1899 Hoffenheim. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Gladbacher gegen ihren Angstgegner so unbefangen aufspielen wie gegen andere Mannschaften. Nur eines von bisher sieben Duellen gewann die Borussia, Hoffenheim ging viermal als Sieger vom Platz.

Auch der FC Schalke 04 hat im eigenen Stadion andere Lieblingsgegner als Bayer Leverkusen. Aus den letzten fünf Spielen auf Schalke holten die Leverkusener drei Siege und zwei Unentschieden. Die Zeichen stehen diesmal jedoch eher auf einen Heimsieg der Königsblauen. Obwohl sie auf den Plätzen vier und fünf Tabellen-Nachbarn sind, trennen Schalke und Leverkusen satte zehn Punkte.

Schalkes Torjäger Huntelaar freut sich über einen Treffer (Foto: dapd)
Klaas-Jan HuntelaarBild: AP

Traditionsclubs in Not

Eine Vorentscheidung könnte an diesem Wochenende im Abstiegskampf fallen. Verliert Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern auch beim wieder erstarkten Tabellen-16. SC Freiburg, dürfte der dritte Abstieg der Pfälzer nach 1996 und 2006 kaum noch zu verhindern sein. Nach zuletzt 16 Spielen ohne Sieg hatte Kaiserslautern am Dienstag die Notbremse gezogen und sich von Trainer Marco Kurz getrennt. Nun ist es die Aufgabe von Nachfolger Krassimir Balakov, das Team im Abstiegskampf richtig zu coachen. Der 45-jährige Bulgare, bislang Trainer des kroatischen Vizemeisters Hajduk Splitin, hatte am Donnerstag einen Vertrag bis Juni 2013 unterschrieben.

Berlins Trainer Otto Rehhagel (2.v.l.) sitzt zwischen den Co-Trainern Rene Tretschok (l.) und Ante Covic (2.v.r.) auf der Bank, rechts sitzt Herthas Manager Michael Preetz (Foto: dpa)
Ratlose Hertha-Bank: Berlin droht auch mit Trainer-Urgestein Otto Rehhagel (2.v.l.) der AbstiegBild: picture alliance / dpa

Mit Hertha BSC droht einem weiteren Traditionsclubs der Sturz in die Zweitklassigkeit. Auch Trainer-Urgestein Otto Rehhagel konnte den Abwärtstrend der Berliner bisher nicht stoppen. Im Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 kann sich Hertha keine weitere Niederlage leisten.

Dagegen macht der FC Augsburg seit Wochen vor, wie man sich entschlossen gegen den Abstieg wehrt. Der Tabellen-15. tritt beim Sechsten an, dem SV Werder Bremen. Der VfB Stuttgart empfängt den 1. FC Nürnberg. Die Schwaben wären im Erfolgsfall vielleicht noch ein Kandidat für einen Europa-League-Platz. Nürnberg fände sich im Falle einer Niederlage wieder im Kreis der bedrohten Mannschaften wieder.

OF/sc