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Wolfgang Gerhardt: Israelische Führung geht mit Angriffen über Selbstverteidigung hinaus

20. Juli 2006

Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag (FDP) im Interview von DW-RADIO

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"Es ist legitim, auch Israel zu sagen, dass Maßnahmen, die es zur Selbstverteidigung ergreift, nicht alle legitimiert sind“: Wolfgang GerhardtBild: presse

„Wenn Israel die Hisbollah im Süden des Libanon angreift, wenn es sich klar auf Stellungen konzentriert, ist das ein Stück Selbstverteidigung. Aber die jetzige Dimension geht über Selbstverteidigung hinaus. Es wäre gut, wenn die israelische Führung daraus auch die Konsequenzen ziehen würde.“ Das sagte Wolfgang Gerhardt, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag (FDP), in einem Interview von DW-RADIO. Israel habe „jedes Recht, auf einem eigenen Staat zu beruhen nach der historischen Katastrophe“, so Gerhardt. „Aber Israel kann daraus nicht das Recht ableiten, Zustimmung zu bekommen, wenn es zivile Ziele in Beirut bombardiert.“

Gerhardt forderte die Hisbollah im Arabischen Programm des deutschen Auslandsrundfunks auf, die Angriffe gegen Israel einzustellen. Russland und China müssten ihre „Politik der stillschweigenden Duldung“ gegenüber Iran und Syrien beenden: „Die Staaten in der Region können nicht die jeweiligen Extremisten stützen.“ Aber auch Israel müsse in seinen Reaktionen Maß und Ziel sowie humanitäre Aspekte beachten. Gerhardt: „Israel hat ein Recht zur Selbstverteidigung. Aber es ist legitim, auch Israel zu sagen, dass Maßnahmen, die es zur Selbstverteidigung ergreift, nicht alle legitimiert sind.“
20. Juli 2006
210/06