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Sicherheit boomt

Klaus Ulrich9. Dezember 2008

Die Finanzkrise ist längst zu einer Wirtschaftskrise geworden. Trotzdem gibt es Branchen, in denen die Geschäfte gut laufen: Gebrauchte Maschinen verkaufen sich zum Beispiel gut. Und Sicherheitsdienste.

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Sondermaschine. Quelle: ap
Gebrauchte hoch qualitative Maschinen sind gefragt - der Markt boomtBild: picture-alliance /ZB

Wirtschaftskrise hin oder her, manchen Branchen geht es nach wie vor gut. So wird zum Beispiel das Thema "Sicherheit" groß geschrieben - auch in Zeiten der Krise. Viele Firmen gliedern gerade jetzt Pförtnerdienste und Objektschutz-Maßnahmen aus, um Kosten zu sparen. Nutznießer sind private Sicherheitsdienste. Deren Branche verzeichnet Wachstumsraten, die deutlich über der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung liegen.

Anschlag auf das World Trade Center. Quelle: ap
Seit dem 11.September 2001 boomt das Geschäft mit der SicherheitBild: AP

Nicht zuletzt auch deshalb, weil in Folge der Terroranschläge vom 11. September beim Thema Sicherheit eher geklotzt als gespart wird. "Die Entwicklung der Branche wird sich vermutlich zwischen drei und fünf Prozent halten", sagt Oliver Arning vom Branchenverband BDWS. "Die Bürgen fühlen sich einfach sicherer durch die Präsenz von privaten Sicherheitsdienstleistern."

Gebrauchtes ist gefragt

Zu den Gewinnern der weltweiten Finanzkrise zählen sich auf jeden Fall die Händler von Gebrauchtmaschinen. Denn Investitionen in neue Maschinen und Anlagen würden gerade in solchen Zeiten überall in der Welt ganz genau geprüft, meint Jens Nagel, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Exporthandels. "Wenn es in der Weltwirtschaft lahmt, dann scheuen viele Investoren davor zurück, sehr teure Neumaschinen zu kaufen", sagt Nagel. "Sie weichen dann auf sehr gute und qualitativ hochwertige gebrauchte Maschinen und Anlagen aus Deutschland aus."

Besonders gefragt seien energieeffiziente und umweltverträgliche Gebrauchtmaschinen, vor allem in den Bereichen der Nahrungsmittelverarbeitung und Verpackungsherstellung, aber auch Metallbearbeitungsmaschinen und gebrauchte Nutzfahrzeuge.

Internationale Kundschaft

Die Kundschaft komme hauptsächlich aus den Ländern, die jüngst der EU beigetreten sind oder sich auf den Beitritt vorbereiten, so Nagel. Insbesondere aus Rumänien, Bulgarien, den Balkanstaaten und aus der Türkei. Aber auch aus Afrika reisen zahlreichen Interessenten nach Deutschland.

Das gleiche Phänomen beobachtet Nagel mit den Staaten Zentralasiens: "Es kommen vor allem die Länder, deren Wirtschaftswachstum enorm ist und die sich auf diesem Wege mit kostengünstigen Maschinen und Anlagen nach neuestem Standard eindecken möchten."

Zehn Prozent im Plus

Das jährliche Handelsvolumen mit gebrauchten Maschinen und Anlagen beträgt nach Expertenschätzungen weltweit rund 100 Milliarden Euro. Und das Geschäft blüht - gerade in Krisenzeiten, meint auch Messeveranstalter Florian Hess aus Karlsruhe. Er organisiert die deutsche Messe RESALE einmal im Jahr - und weiß jetzt schon: Auch in 2009 wird die Messe zehn Prozent im Plus sein. "Die Anbieter drängen auf den Markt", sagt Hess.