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Wo die Wüste wächst - Klimawandel in Rumänien

14. August 2021

Der Sand erobert Oltenien, eine historische Landschaft im Süden Rumäniens. Es wird immer heißer und trockener. Sandstürme tragen das Problem mittlerweile bis nach Bukarest. Umweltschützer versuchen, mit Wiederaufforstung das Schlimmste zu verhindern.

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In der rumänischen Region Oltenien sind die Folgen des Klimawandels deutlich zu sehen und zu spüren. Wo einst grüne Wiesen und Wälder das Ufer der Donau säumten, dehnen sich heute sandige Flächen aus. Mehr als 800 Quadratkilometer längs der Donau umfasst das Gebiet inzwischen. Der Wind bläst den Sand in die Dörfer und sogar bis in die über 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Bukarest. Es ist die Folge einer Kombination aus globaler Erwärmung und rücksichtsloser Agrarpolitik. Diktator Nicolae Ceaușescu wollte in den 70er und 80er Jahren die landwirtschaftliche Großproduktion vorantreiben, ließ dafür Wälder abholzen und Seen trockenlegen. Umweltschützer, Unternehmer und Lokalpolitiker versuchen nun, die fortschreitende Verwüstung im Süden ihres Landes zu stoppen. Der Bukarester Abgeordnete und Umweltaktivist Octavian Berceanu reist regelmäßig in die Region, um die Hauptquellen der Versandung zu finden. Zusammen mit Forstingenieur Dan Popescu will er Einheimische und Beamte davon zu überzeugen, neue Bäume auf den unbrauchbar gewordenen Feldern zu pflanzen. Die Bauern können auf den sandigen Böden kaum noch Gemüse ziehen. Selbst anspruchslose Getreidepflanzen wie Mais finden dort nicht mehr genügend Nährstoffe. In ihrer Not bauen sie nun vor allem anspruchslosere Melonen an. In Oltenien passiert schon jetzt, was auch anderen Teilen Europas durch den Klimawandel droht: ein Dürresommer nach dem anderen mit schweren Konsequenzen für Umwelt und Landwirtschaft.