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WM-Silber für Rydzek und Frenzel

28. Februar 2015

Bei der nordischen Ski-WM in Falun verpassen Johannes Rydzek und Eric Frenzel im Teamsprint der Kombinierer den Sieg nur knapp. Die deutschen Skispringer bleiben im Teamwettbewerb überraschend ohne Medaille.

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Eric Frenzel umarmt seinen völlig ausgepumpten Teamkollegen Johannes Rydzek. Foto: Getty Images
Alles gegeben: Johannes Rydzek (r.) und Eric FrenzelBild: Getty Images/M. Hangst

Johannes Rydzek gab alles, doch im tiefen Schnee von Falun fehlten dem Doppel-Weltmeister letztlich 2,7 Sekunden zum dritten Triumph: Bei katastrophalen Loipen-Verhältnissen holte das deutsche Kombinierer-Duo aus Rydzek und Olympiasieger Eric Frenzel Silber im WM-Teamsprint. Im Zielspurt musste sich Rydzek knapp Frankreichs Topmann Jason Lamy Chappuis geschlagen geben. "Mein Medaillensatz hier ist komplett, unglaublich. Jetzt können wir endlich feiern. Das ist richtig cool", sagte Rydzek, der im Einzel von der Normalschanze sowie mit dem Team jeweils den Titel, dazu im Einzel von der Großschanze Bronze gewonnen hatte: "Schade, dass es nicht ganz zu Gold gereicht hat, aber die Welt bricht deswegen nicht zusammen."

Bundestrainer Herman Weinbuch lobte Rydzek und Frenzel. "Die Jungs haben einen Riesenfight geliefert", sagte Weinbuch im ZDF und machte seinem Ärger über die Verhältnisse Luft: "Die Strecke war eine Katastrophe. Bei einer WM so ein weiches Zeug anzubieten, ist nicht in Ordnung." Das deutsche Team war mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf die Franzosen in das Rennen über insgesamt 15 Kilometer gestartet. Im Springen hatte Rydzek Pech mit dem Wind und landete nur bei 118,5 Metern. Frenzel gelang mit 128 Metern der weiteste Satz des Tages. Der 28 Jahre alte Franzose Chappuis erklärte nach seinem Triumph an der Seite von Francois Braud seinen Rücktritt als Leistungssportler.

Freund und Co. nur auf Platz fünf

Die deutschen Skispringer mit Doppel-Weltmeister Severin Freund blieben im Team-Wettbewerb von der Großschanze überraschend ohne Medaille. Freund, Richard Freitag, Markus Eisenbichler und Michael Neumayer belegten am vorletzten WM-Tag nur den fünften Rang. Gold ging an Norwegen vor Titelverteidiger Österreich und Polen.

Severin Freund greift nach seinem Sprung in den Schnee. Foto: Getty Images
Severin Freund fliegt auf Rekordweite, kann den Sprung aber nicht stehenBild: Mike Hewitt/Getty Images

Das DSV-Team war vor einem Jahr in Sotschi noch Olympiasieger geworden. "Die Sprünge unseres Teams waren heute bis auf den Finaldurchgang von Severin Freund nicht gut genug", resümierte Bundestrainer Werner Schuster. Freund flog auf 143 Meter und damit 7,5 Meter weiter als bei seinem eigenen Schanzenrekord, musste aber in den Schnee greifen. Damit war auch die letzte Chance auf die Bronzemedaille vertan.

Auf und davon gelaufen

Die norwegische Skilangläuferin Therese Johaug gewann mit einer eindrucksvollen Demonstration ihrer Stärke Gold über 30 Kilometer im klassischen Stil. Johaug setzte sich nach einer 23 Kilometer langen Soloflucht mit 52,3 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Marit Björgen durch, Bronze ging an die Schwedin Charlotte Kalla (+1:31,6 Minuten). Für Johaug war es die dritte Goldmedaille in Falun und der siebte WM-Titel ihrer Karriere.

Die Norwegerin Therese Johaug überquert mit Norwegen-Fahne den Zielstrich. Foto: Getty Images
Therese Johaug, eine Klasse für sichBild: Matthias Hangst/Getty Images

Vor 40.000 Zuschauern lief auch Stefanie Böhler ein tolles Rennen. Einen Tag nach ihrem 34. Geburtstag sorgte sie mit einem starken sechsten Platz für die beste Einzelplatzierung des deutschen Langlauf-Teams bei den Titelkämpfen in Schweden. Auf den letzten Kilometern machte Böhler noch mehrere Plätze gut und lag schließlich 2:52,2 Minuten hinter der nie gefährdeten Johaug. Bei Olympia in Sotschi war Klassik-Spezialistin Böhler, die 2012 eine Krebs-Erkrankung überstehen musste, ebenfalls überraschend Sechste über 10 Kilometer geworden. Junioren-Weltmeisterin Victoria Carl beendete das Rennen in Falun auf dem 28. Platz (+7:39,6). Hoffnungsträgerin Nicole Fessel hatte ihren Start wegen einer Magen-Darm-Entzündung mit Fieber kurzfristig absagen müssen. Die 31-Jährige hatte vor zwei Jahren bei der WM in Val di Fiemme mit Platz fünf für das beste deutsche Ergebnis über diese Distanz überhaupt gesorgt.

sn/ck (sid, dpa)