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Wir sind was wir sähen - Grüne Gentechnologie in Europa

Andreas Ziemons7. November 2008

Treffpunkt Europa schaut zu Befürwortern grüner Gentechnologie nach Spanien, zu Gegnern in Österreich. Wir berichten über Frankreichs Initiative für die Gentechnologie und sprechen mit Gerd Spelsberg von transgen.de.

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Ein reifer Kolben Genmais MON 810 des US-Konzerns Monsanto
Ein reifer Kolben Genmais MON 810 des US-Konzerns MonsantoBild: AP

In Europa gibt es Länder, die mehr auf die Gentechnik in der Landwirtschaft setzen als andere. Ein Vorreiter dabei ist Spanien. Auf über 75.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bauen spanische Landwirte bereits gentechnisch veränderten Mais an. Das ist europäische Spitze. Den meisten Spaniern ist es egal, ob Gen-Mais oder normaler Mais in ihrer direkten Umgebung wächst. Erst ganz langsam startet in Spanien eine kritische Diskussion über die gentechnisch veränderten Lebensmittel, wie Julia Macher berichtet, die in den Maisanbaugebieten Nord-Ost-Spaniens unterwegs war.

Wie kommt das Gen in die Pflanze?

Mais in Erlmeyer-Kolben
Wie kommt das Gen, das gegen Schädlinge schützt in den Mais?Bild: BilderBox

Eine Pflanze gentechnisch zu verändern, das dient vor allem einem Zweck: nämlich ihren Ertrag im Vergleich zu unbehandelten Pflanzen zu steigern. Wie die Gentechniker dies machen und was genau passiert, wenn eine Pflanze genetisch verändert wird, das erklärt Judith Salomon

Der sogenannte Genmais MON 810 ist eine von nur zwei gentechnisch veränderten Pflanzen, die überhaupt in der EU angebaut werden dürfen. Allerdings werden gentechnisch veränderte Lebensmittel importiert, einmal als Tierfutter, aber auch als Bestandteile unserer Lebensmittel, die wir täglich im Supermarkt kaufen können. Seit April 2004 müssen in der EU Lebensmittel, die gentechnisch verändert sind oder aus gentechnisch veränderten Bestandteilen hergestellt sind gekennzeichnet werden. Trotzdem weiß noch lange nicht jeder, was er im Laden kauft und später dann auch isst.

Österreich: Verstoß gegen EU-Recht?

Strikt gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ist Österreich. Der Anbau des Genmais MON 810 ist hier verboten. Doch damit verstößt die Alpenrepublik eigentlich gegen geltendes EU-Recht, denn die EU-Lebensmittelbehörde Efsa hat den Anbau von Genmais als unbedenklich eingestuft und ihn ausdrücklich erlaubt. Ob das allerdings etwas ändert für die Österreicher? Alexander Musik hat österreichische Gentechnik-Gegner getroffen.

Klar gekennzeichnet oder gut versteckt?

Spanien ist für die Gentechnik in der Landwirtschaft, Österreich ist dagegen, die Verbraucher sind unsicher, was sie eigentlich kaufen. Ist die grüne Gentechnik nun gut oder schlecht? Wo taucht sie in unserem Alltag auf? Kann man gentechnisch veränderte Lebensmittel vermeiden? Diese Fragen beantwortet Gerd Spelsberg im Interview. Er ist Redaktionsleiter bei transgen.de, einem Internetportal, das Informationen zur Anwendung der Gentechnik im Lebensmittelbereich sammelt, sie verständlich aufbereitet und allen Interessierten zugänglich macht.

Französische Initiative

Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy will die Diskussion auf europäischer Ebene neu ankurbeln.Bild: AP

Frankreich hat im Moment die EU-Ratspräsidentschaft inne. Ein Ziel der französischen Regierung für die Zeit ihrer Präsidentschaft ist es auch, die Diskussion über die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen auch auf europäischer Ebene neu anzukurbeln. Eine Initiative, die auch im Land selbst auf Zustimmung aber auch auf Kritik stößt. Siegfried Forster berichtet.