Auf der ganzen Welt ändert sich das Klima, es wird immer wärmer. Für Forscher in der Arktis hat das auch Vorteile. Weil das Meer nicht mehr voller Eis ist, können sie mit ihren Schiffen jetzt auch im Winter herkommen.
Ein Forschungsschiff hat bei der Insel Spitzbergen geankert. An Bord arbeiten neben der Besatzung 18 Wissenschaftler. Früher wurde das Schiff zum Fischen benutzt, jetzt sammeln die Forscher Proben von Plankton oder Fischen.
Vor 20 Jahren konnte im Winter kein Schiff bis hier herkommen, damals war noch alles mit Eis bedeckt. Heute sieht man nur noch vereinzelt Eis auf dem Meer, außerdem ist die Technik weiter entwickelt – gute Bedingungen also für die Forscher. Sie wollen wissen, wie der kleine Krebs „Calanus finmarchicus“ im dunklen arktischen Winter überlebt.
Im Sommer zeigt das Licht dem Tier, wann es zum Fressen an die Oberfläche kommen soll. Manchmal ist es allerdings besser, wieder nach unten zu tauchen, um sich vor Raubtieren zu verstecken. Aber was genau passiert im Winter, wenn es auch am Tag dunkel ist? „Das Leben hört nicht auf, wenn das Licht ausgeht“, sagt Forscher Paul Renaud.
Studien der letzten Jahre zeigen, dass auch im Winter viel im Arktischen Ozean los ist - mehr als bisher angenommen. Wenn das Klima sich weiter ändert, müssen kleine und große Tiere der Region sich anpassen. Nur dann können sie überleben. „Die Gegend war von 1680 bis 1800 schon mal eisfrei“, erzählt Expeditionsleiter Stig Falk-Petersen. Um genaue Prognosen geben zu können, wie der Klimawandel die Lebensbedingungen verändern könnte, brauchen die Wissenschaftler aber mehr Daten.
Glossar
Arktis (f., nur Singular) – die Region am Nordpol (Adjektiv: arktisch)
ankern – ein Schiff mit einem schweren Haken (Anker) festmachen
an Bord – auf einem Schiff, in einem Flugzeug oder in einem Raumschiff
Besatzung, -en (f.) – hier: die Menschen, die auf einem Schiff arbeiten; die Mannschaft
Probe, -n (f.) – hier: eine kleine Menge von etwas, das man untersuchen will
Plankton (n., nur Singular) – sehr kleine Pflanzen oder Tiere, die im Wasser leben
etwas bedecken, etwas bedeckt etwas – etwas liegt auf etwas, so dass es nicht mehr sehen kann
vereinzelt – nur an wenigen Stellen
Krebs, -e (m.) – hier: ein kleines Meerestier
überleben – in einer gefährlichen Situation nicht sterben
Oberfläche, -n (f.) – die äußere Schicht von etwas
tauchen – unter Wasser sein; unter Wasser schwimmen
Raubtier, -e (n.) – ein Tier, das andere Tiere frisst
Studie, -n (f.) – eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema
sich an etwas an|passen – sich so verändern, dass man unter neuen Bedingungen leben kann
Expeditionsleiter, - /Expeditionsleiterin, -nen – Chef/ Chefin einer Forschungsreise
Prognose, -n (f.) – die Aussage darüber, wie etwas in Zukunft sein wird
Klimawandel (m., nur Singular) – die Veränderung des Klimas
Daten (hier: nur Plural) – hier: Informationen, die man durch wissenschaftliche Untersuchungen erhält
Fragen zum Text
1. Was steht im Text? In der Arktis …
a) sammeln Forscher wissenschaftliche Daten.
b) fressen Raubtiere nur im Winter Krustentiere.
c) ist das gesamte Meer das ganze Jahr mit Eis bedeckt.
2. Professor Paul Renaud …
a) gibt Prognosen ab, wie der Klimawandel das arktische Meer verändert.
b) vergleicht Planktonproben mit Proben von Krustentieren.
c) untersucht, was ein bestimmter Krebs im Winter macht.
3. Wissenschaftler kommen im Winter in die Arktis, …
a) weil Krustentiere im Sommer nicht an die Meeresoberfläche kommen.
b) weil es dort nicht mehr so viel Eis gibt wie früher.
c) weil sie dort Daten über den Klimawandel sammeln wollen.
4. Welche Konjunktion passt? Die Schiffe können in die Arktis fahren, … das Meer nur noch vereinzelt von Eis bedeckt ist.
a) weil
b) denn
c) damit
5. Was ist richtig? Menschen und Tier müssen sich anpassen, … sich das Klima ändert.
a) wann
b) als
c) wenn
Arbeitsauftrag
Was wisst ihr über die Arktis? Schaut im Atlas nach, wo sie genau liegt und welche Tiere dort leben.