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Gesellschaft

Willkommen im Nazidorf!

1. September 2018

Im Dorf von Birgit und Horst Lohmeyer in Norddeutschland leben fast nur stramme Nazis. Einmal im Jahr setzen sie ein Zeichen: Mit einem Rockfestival, zu dem selbst Kultbands wie "Die Ärzte" kommen.

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Im Dörfchen Jamel in Mecklenburg-Vorpommern kann es einen schnell gruseln: 40 Menschen wohnen hier, fast alle stramm rechts. Alle? Nicht Birgit und Horst Lohmeyer. Sie wollen dem braunen Mief aus Sonnwendfeiern und Blut-und-Boden-Romantik etwas entgegensetzen. Seit acht Jahren veranstalten sie dort jeden Sommer ein Musikfestival gegen Rechts, "Jamel rockt den Förster". Seitdem versuchen die Dorfbewohner, die Lohmeyers wegzuekeln: feinden sie an, schneiden sie, auch ihre Scheune hat schon einmal gebrannt - Täter unbekannt. Eine beklemmende Atmosphäre, sagen die Lohmeyers - und atmen auf, wenn Jahr für Jahr für ein paar Tage Bands und Fans hier um die Häuser ziehen. Kultbands wie "Die Ärzte", "Die Toten Hosen" oder "Fettes Brot" waren schon da, um einzustehen für Toleranz und Offenheit. Das wollen die Rechten wiederum nicht auf sich sitzen lassen. Kann es diesmal friedlich bleiben? Eine Reportage von Mariel Müller.