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Wieder tödliche Angriffe auf Christen

6. Januar 2012

Die Serie blutiger Gewalttaten gegen Christen im Nordosten Nigerias reißt nicht ab: Innerhalb von zwei Tagen wurden etwa 30 Menschen getötet. Zu zwei Attentaten bekannte sich erneut die islamistische Sekte Boko Haram.

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Symbolbild Kirche (Foto: dapd)
Bild: dapd

Der folgenschwerste Überfall ereignete sich in Mubi im Bundesstaat Adamawa. Nach Angaben von Bewohnern stürmten Bewaffnete dort ein Haus, in dem sich Trauergäste aus der christlichen Volksgruppe der Igbo versammelt hatten. Diese wollten Abschied von einem der bei einem Überfall am Vorabend Getöteten nehmen. Mindestens 17 Trauergäste wurden bei dem Angriff am Freitag getötet.

Stunden später wurden bei einem weiteren Attentat mindestens acht Menschen getötet. Krankenhausmitarbeiter in der Stadt Yola berichteten, dass nach einem Angriff auf eine Kirche acht bis zehn Leichen in das Hospital eingeliefert worden seien.

Bereits am Tag zuvor waren in der Stadt Gombe mindestens sechs Menschen bei einem Angriff auf eine Kirche ums Leben gekommen. Bewaffnete hatten das Gotteshaus gestürmt und das Feuer auf die Anwesenden eröffnet.

Ultimatum verstrichen

Zu den ersten beiden Attentaten bekannte sich die radikalislamische Sekte Boko Haram. Sie hatte angekündigt, im überwiegend muslimischen Norden Nigerias gezielt Christen angreifen zu wollen. Die Sekte will dort das islamische Rechtssystem Scharia durchsetzen.

Zuvor war ein Ultimatum abgelaufen, das Boko Haram am Montag den Christen im Norden gestellt hatte: Sie sollten innerhalb von drei Tagen die Region verlassen, sonst würden weitere Angriffe folgen. Bereits am Mittwoch waren in den Städten Maiduguri und Damaturu drei Bomben explodiert; dabei war niemand getötet worden. Beobachter schätzen, dass Boko Haram allein im vergangenen Jahr für mehr als 500 Morde verantwortlich war.

Autor: Frank Wörner (afp, dapd, dpa)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot