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Weltwirtschaftsforum Lateinamerika signalisiert Optimismus

16. April 2009

Auf dem hochrangig besetzten Wirtschaftsgipfel in Rio de Janeiro sind sich Politiker und Wirtschaftsfachleute einig, dass Lateinamerika gestärkt aus der derzeitigen Krise hervorgehen kann.

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Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (Foto: ap)
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva sieht in der Krise auch eine Chance für LateinamerikaBild: AP

Die Krise als Chance für weiteres Wachstum - es mag wie Widerspruch klingen, aber so lautet die Parole auf dem Weltwirtschaftsforum für Lateinamerika in Brasilien. Seit Mittwoch haben sich in Rio de Janeiro über 500 führende Politiker und Wirtschaftsfachleute versammelt, um über Wege aus der weltweiten Konjunkturflaute zu diskutieren. Auch die Lateinamerika ist von der Finanzkrise stark betroffen, aber der brasilianische Präsident Lula ist überzeugt davon, dass die Region am Ende gestärkt aus der Krise hervorgehen kann.

Hütte in den Favelas (Foto: ap)
Ob die Ärmsten der Armen von den Beschlüssen des Wirtschaftsforums profitieren?Bild: AP

Die derzeitige Situation verlange einen grundsätzlichen Wandel in den internationalen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen, fordert Klaus Schwab. Der Präsident und Gründer der Weltwirtschaftforums hat in seiner Eröffnungsrede die Rolle Lateinamerikas betont, dass gerade "angesichts der globalen Herausforderungen Länder wie Brasilien, dank ihrer besonderen Erfahrungen, eine führende Rolle spielen bei der Suche nach einer nachhaltigen Lösung, die die Interessen aller Betroffenen berücksichtigt und niemanden ausschließt."

Integration macht stark

Den neuen Führungsanspruch Brasiliens untermauert Lula mit konkreten Vorschlägen. Er fordert das Ende der Steueroasen und mahnt die dringende Schaffung von Kontrollmechanismen im globalen Finanzsystem an. Darüber hinaus plädiert der brasilianische Präsident für weitere Gespräche zum Abschluss der Doha-Runde, um den globalen Handel zu fördern: Protektionismus sei "eine Droge, die den Süchtigen kurz erleichtert, ihn aber sogleich wieder in tiefe Depressionen stürze", so Lula.

Von den Mitgliedsländern des Mercosur forderte Lula weitere Anstrengungen zur Überwindung wirtschaftlicher Spannungen. "Wir müssen weiter zusammenwachsen. Nur durch weitere Integrationserfolge können wir die anstehenden Schwierigkeiten überwinden. Nur wenn wir diesen gemeinsamen Wirtschaftsraum konsolidieren, werden wir die Kraft haben der Weltwirtschaftskrise in Südamerika zu trotzen."

Von Gipfel zu Gipfel

Am Donnerstag endet das Weltwirtschaftsforum Lateinamerika in Rio de Janeiro. Ein Teil der dort versammelten Politiker reist anschließend direkt weiter nach Trinidad und Tobago zum mit Spannung erwarteten Gipfel der amerikanischen Staaten. Es ist das erste Treffen von US-Präsident Barack Obama mit den Staatschefs Lateinamerikas.

Tagungsraum des Gipfeltreffens (Foto: ap)
Alles ist vorbereitet für das 5. Gipfeltreffen amerikanischer Staaten vom 17. bis 19. April in Trinidad und TobagoBild: picture alliance / landov

Nacht den verlorenen acht Jahren unter George Busch sind die Erwartungen an ein neues Kapitel in den Nord-Süd-Beziehungen groß. Mit der Lockerung des Embargos gegen Kuba und der Aufhebung der Reisebeschränkungen hat Obama bereits einen ersten wichtigen Schritt. Ähnliche Kurskorrekturen erwartet auch die mexikanischen Regierung von Washington. (miriam gehrke/ako)