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Angedockt

12. Februar 2008

Europa hat jetzt ein eigenes Forschungslabor im All. Nach Angaben der NASA wurde das Columbus-Modul erfolgreich an der Internationalen Raumstation (ISS) montiert.

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Teil der ISS: Columbus - im Hintergrund die ErdeBild: AP

Nach jahrelangen Verzögerungen ist es jetzt soweit: Die US-Astronauten Rex Walheim und Stanley Love montierten das Columbus-Modul an die Raumstation ISS, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Dienstag (12.02.2008) in Houston mitteilte. Der deutsche Astronaut Hans Schlegel, der eigentlich für die Außenarbeiten vorgesehen war, übernahm mit seinem Kollegen Alan Poindexter die Beaufsichtigung der Montage. Der Außeneinsatz hatte ursprünglich bereits am Sonntag stattfinden sollen, war jedoch wegen eines Unwohlseins Schlegels verschoben worden. Nach Angaben der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA wird der 56-Jährige voraussichtlich am zweiten Weltraumspaziergang teilnehmen.

Steuerung aus Oberpfaffenhofen

"Das europäische Columbus-Modul ist offiziell Teil der Internationalen Raumstation", verkündete der französische Astronaut Léopold Eyharts nach der erfolgreichen Montage im All. Columbus ist Europas erstes Labor für Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen. Gesteuert wird es aus dem deutschen Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen bei München. Bisher hatten nur die USA und Russland ein eigenes Labor in der ISS. Im März soll das japanische Weltraum-Labor Kibo an der ISS angebracht werden.

Die Montage des Moduls dauerte rund sieben Stunden. Dabei richteten Walheim und Love das Columbus-Labor so aus, dass ein aus dem Inneren der ISS gesteuerter Roboterarm es in die richtige Position bringen konnte. Am Dienstag sollte ein Astronaut das Innere des Columbus-Labors betreten und die Ausrüstung testen. Weitere Außeneinsätze sind für Mittwoch und Freitag geplant.

Baustein für künftige Missionen

Das 12,7 Tonnen schwere und acht Meter lange Columbus-Modul ist einer der Bausteine für künftige Raumfahrtmissionen zum Mars und darüber hinaus. Das Labor bietet drei Forschern Platz für Versuche zur Biotechnik, Medizin, Material- und Flüssigkeitenforschungen. Die Kosten des Labors in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro wurden im wesentlichen von Deutschland, Frankreich und Italien getragen.

Die Atlantis war am Donnerstagabend (MEZ) in Cape Canaveral gestartet. Laut NASA-Missionschef Shannon ist ihre Rückkehr nun frühestens für den 19. Februar vorgesehen. Über eine Verlängerung um einen Tag sollte am Dienstag entschieden werden. Ursprünglich sollte das Columbus-Labor bereits 2004 zur ISS gebracht werden. Doch nach dem tragischen Unfall der Raumfähre "Columbia", bei der 2003 alle sieben Insassen ums Leben kamen, wurde das Projekt zunächst auf Eis gelegt. Für eine weitere Verzögerung sorgten im Dezember technische Probleme der Raumfähre Atlantis. (wga)

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