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Politik

Weiterer Trump-Vertrauter packt aus

25. August 2018

Ein enger Mitarbeiter von US-Präsident Trump will in der Affäre um Schweigegeldzahlungen an zwei mutmaßliche Ex-Geliebte mit den Ermittlern zusammenarbeiten. Allen Weisselberg arbeitete schon für Trumps Vater.

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Der Trump Tower in New York, Sitz der Trump Organization
Der Trump Tower in New York, Sitz der Trump OrganizationBild: picture-alliance/dpa/J. Szenes

US-Präsident Donald Trump gerät in der Schweigegeld-Affäre immer stärker unter Druck. Laut US-Medien will Trumps enger Vertrauter Allen Weisselberg, seit langem Finanzdirektor der Trump Organization, mit den Ermittlern zusammenarbeiten. Das "Wall Street Journal" und der Sender NBC News berichteten, Weisselberg sei im Zuge der Ermittlungen gegen Trumps langjährigen Anwalt Michael Cohen Immunität zugesichert worden. Der Finanzchef habe den Ermittlern Informationen über Cohen gegeben, schrieb die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. 

Die für Trump wohl herausforderndste Phase seiner Präsidentschaft hatte am Dienstag begonnen, als Cohen sich vor einem Gericht in New York schuldig bekannte und aussagte, er habe im Auftrag Trumps Schweigegelder an zwei Frauen gezahlt, die behaupten, eine Affäre mit diesem gehabt zu haben. Das Geld soll gezahlt worden sein, um Schaden vom Wahlkampf des damaligen Präsidentschaftskandidaten abzuwenden. Es wäre damit ein Wahlkampfbeitrag, der strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Die Zahlungen gingen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Ex-Playmate Karen McDougal und waren Cohen später von Trump erstattet worden. 

US-Präsident Trump vor Anhängern
US-Präsident Trump vor Anhängern Bild: picture-alliance/dpa/T. Everet

Dem Bericht des Senders NBC zufolge handelt es sich bei Weisselberg um denjenigen Manager in der Trump Organization, dem Cohen eine Rechnung mit der Bitte um Begleichung geschickt hatte. Dies sei die Rechnung gewesen, die zur Erstattung von Schweigegeld geführt habe, das Cohen vorher gezahlt hatte. 

Nach dem Bericht hat Weisselberg einen weiteren Manager der Trump Organization daraufhin angewiesen, die Rechnung zu begleichen. "Bitte aus dem Trust bezahlen", habe es in einer E-Mail geheißen. Die Anweisung habe enthalten, die Zahlung als "Rechtskosten" zu deklarieren und in der Beschreibung die Bezeichnung "Pauschale für Januar und Februar 2017" zu verwenden. 

Die Pornodarstellerin Stormy Daniels, bürgerlich Stephanie Clifford, soll Schweigegeld erhalten haben
Die Pornodarstellerin Stormy Daniels, bürgerlich Stephanie Clifford, soll Schweigegeld erhalten habenBild: Reuters/E. Munoz

Weisselberg gilt als Schlüsselfigur im Blick auf die Finanzen von Trumps Firmenkonsortium. Er fing in den 1970-er Jahren bei der Organisation an, als Trumps Vater Fred das Unternehmen führte. Inzwischen ist er einer der Treuhänder, denen Trump die Geschäfte übertragen hat, als er sie nach seiner Wahl zum Präsidenten abgegeben hatte. Insider sagten dem Sender CNN, Weisselberg kenne jeden Schritt der Trump-Geschäfte, von der Steuererklärung bis zu Firmenverkäufen. Der 71-Jährige gilt als "Treuester der Treuen" aus der Entourage des US-Präsidenten.

Trumps Anwalt Michel Cohen galt einst als loyal
Trumps Anwalt Michel Cohen galt einst als loyalBild: picture alliance/Zuma Wire/Go Nakamura

Das "Wall Street Journal" schrieb, Weisselberg sei vor einiger Zeit von einer Grand Jury vorgeladen worden und habe dann mit Ermittlern gesprochen. Die Zeitung wies aber darauf hin, dass sie nicht habe klären können, ob Weisselberg den Ermittlern gesagt habe, ob Trump von den Schweigegeldzahlungen wusste. 

Das "Wall Street Journal" hatte zuvor berichtet, dass Ermittler dem Trump wohlgesonnenen Verleger David Pecker Immunität gewährt hätten. Pecker habe sich mit den Ermittlern getroffen und ihnen Details zu den von Cohen arrangierten Zahlungen dargelegt. Dabei sei es auch um Trumps Wissen über den Deal gegangen, berichtete die Zeitung. Mit Peckers Aussage hätten die Ermittler nun Erklärungen von mindestens zwei Personen, dass Trump von den Zahlungen gewusst habe, zitierte die Zeitung eine der Quellen.

stu/mak (dpa, afp)