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Deutsche Winzer optimistisch

8. Oktober 2015

Nicht sehr viel, aber vielleicht sehr gut. Die deutschen Winzer stecken gerade mitten in der Weinlese, und die Stimmung in den Anbaugebieten ist positiv. Gute Nachrichten für Weintrinker, denn die Preise bleiben stabil.

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Start der Weinlese
Bei der Weinlese in DeutschlandBild: picture-alliance/dpa/Uwe Anspach

Die Reben haben von dem sonnigen und trockenen Sommer in Deutschland zumeist profitiert, hört man aus den Weinbergen. Die Winzer sind zufrieden mit der Qualität der Trauben, die sie derzeit einfahren, berichtet das Deutsche Weininstitut DWI.

Beinahe euphorisch blickt Winzer Gert Aldinger in seine Weinberge bei Fellbach in Schwaben: "Ich bin jetzt 59 Jahre alt, aber ich habe noch nie so schöne Trauben gesehen", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Positive Nachrichten kommen auch aus den Weingegenden in Franken, Rheinhessen und der Pfalz.

Gute Erträge in Europa

In Deutschlands Weinbauregionen hat es in diesem Jahr sehr wenig geregnet. Wegen des geringen Wasserangebots sind die Beeren deshalb insgesamt kleiner geblieben. Das merkt man bei der Menge. Die Erträge liegen ersten Schätzungen zufolge unter der Ernte des letzten Jahres. Die Branche rechnet mit rund 8,8 Millionen Hektoliter - das wären vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Weniger Angebot und dazu eine bessere Qualität - nach allen Regeln des Geschäftslebens müßten in der Folge eigentlich die Preise anziehen. "So funktioniert das nicht", setzt der Winzer Bastian Klohr, dagegen. Er ist Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Weinbiet in der Pfalz: "Der Weinmarkt ist global angelegt." Man stehe nun mal in Konkurrenz zu Weinen aus anderen Weltregionen, daher werden die Preise für deutschen Wein nach seiner Einschätzung in diesem Jahr nicht steigen. Klohr rechnet mit 20 Prozent geringeren Ernteerträgen in diesem Jahr. Aber er fürchtet, trotz guter Weine dürften die Winzer hierzulande weniger verdienen als in den Jahren zuvor.

Die deutschen Produzenten kamen mit ihren Weinen nach Angaben des Deutschen Weininstituts zuletzt auf einen Jahresumsatz von etwa 3,5 Milliarden Euro - der dürfte wohl sinken.

In anderen großen Weinbauregionen Europas werden größere Erträge als im Vorjahr erwartet. Die EU-Kommission schätzt das Plus auf fast drei Prozent. Die drei größten Weinbau betreibenden Länder der EU sind Spanien, Frankreich und Italien. Auf sie entfällt etwas mehr als 80 Prozent der gesamten Weinmosternte in der EU.

ar/nm (DWI, Tsp)