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Wegen Chemnitz: Dresden gegen HSV abgesagt

31. August 2018

Das für Samstag angesetzte Zweitligaspiel zwischen Dresden und dem Hamburger SV ist abgesagt worden. Die sächsische Polizei hatte wegen der geplanten Demonstrationen in Chemnitz auf eine Verlegung gedrängt.

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Dresden Polizei
Bild: Getty Images/Bongarts/L. Schulze

Im sächsischen Chemnitz sind am Samstag mehrere Demonstrationen geplant, die Polizei hatte aufgrund des benötigen Aufgebots in Chemnitz um eine Verlegung der Partie in Dresden gebeten.

"Auf Weisung" des sächsischen Innenministeriums sei das Spiel des Bundesliga-Absteigers in Dresden abgesagt worden, teilte die DFL am Freitagabend mit: "Hintergrund ist eine Verfügung des Staatsministeriums, dass aufgrund von Demonstrationen in Chemnitz am Samstag für das Spiel in Dresden vorgesehene Polizeikräfte dort nicht zur Verfügung stehen können."

Polizeipräsident forderte Absage

Zuvor hatte sich bereits der sächsische Polizeipräsident Jürgen Georgie auf einer Pressekonferenz geäußert. "Wir müssen auch unter Abwägung aller dieser Umstände berücksichtigen, dass die Kräfte, die wir in Chemnitz brauchen, Auswirkungen auf andere Ereignisse haben werden. Für den Freistaat Sachsen haben wir darum gebeten, die morgige Begegnung zwischen dem HSV und Dynamo Dresden zu verlegen", so Georgie. Die Polizei müsse sich bei den Demonstrationen auf eine Teilnehmerzahl im unteren fünfstelligen Bereich einstellen.

Für Samstag haben nach derzeitigem Stand der AfD-Landesverband Sachsen, die Bürgerbewegung Pro Chemnitz sowie das Bündnis Chemnitz Nazifrei zu Demonstrationen im Stadtgebiet aufgerufen. Das Spiel in Dresden ist mit mehr als 30.000 Zuschauern, darunter 3000 Hamburger Fans, ausverkauft. 

Nach Demonstrationen in Chemnitz vergangenen Montag wurde die Polizei in Sachsen kritisiert, nicht angemessen viele Beamten entsandt zu haben. Rund 6000 Teilnehmern rechter Proteste und 1000 Gegendemonstranten hatten knapp 600 Polizisten gegenübergestanden. Auslöser für die Auseinandersetzung war die Ermordung eines Mannes gewesen, die bereits am Sonntag Hunderte Menschen zum Anlass nahmen, auf die Straßen zu gehen, darunter auch zahlreiche offensichtliche Rechtsextreme. 

dvo/sw (sid)