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Der Terror fordert immer mehr Opfer

19. Juni 2015

Die Zahl der Todesopfer durch Terroranschläge weltweit hat nach Angaben der US-Regierung im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt. Die Schwächung von Al-Kaida wird durch neue Akteure mehr als ausgeglichen.

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Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" im irakischen Mossul (Archivbild von 2014: AP)
Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" im irakischen Mossul (Archivbild von 2014)Bild: picture-alliance/AP Photo

Im Jahr 2014 ist die Zahl der weltweit bei Terrorangriffen getöteten Menschen gegenüber dem Vorjahr steil angestiegen. Mehr als 32.700 Menschen seien bei den insgesamt rund 13.500 Attacken ums Leben gekommen, teilte das Außenministerium in Washington mit. Im Vergleich zu den 17.800 Toten im Jahr 2013 sei dies eine Steigerung um 81 Prozent.

Rund 34.700 Menschen seien verletzt worden, heißt es in dem Jahresbericht weiter. Die Zahl der Anschläge erhöhte sich den Angaben zufolge von 9700 im Jahr 2013 um 35 Prozent auf 13.463 ein Jahr später. Betroffen waren 95 Staaten, insbesondere Irak, Pakistan Afghanistan, Indien und Nigeria. Viele Tote gab es auch in Syrien. Die Zahl der Entführungen nahm ebenfalls deutlich zu: Mehr als 9400 Menschen wurden 2014 verschleppt, drei Mal so viele wie im Vorjahr.

Der Jahresbericht des US-Außenministeriums zum Terrorismus befasst sich auch mit dem Aufstieg der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien. Während die Bedrohung durch das Terrornetzwerk Al-Kaida abgenommen habe, habe der IS Tausende ausländische Kämpfer in seinen Reihen aufgenommen und seinen Einfluss auf den Irak und Syrien ausgeweitet.

Das US-Außenministerium in Washington (Foto: Getty)
Das US-Außenministerium in WashingtonBild: Getty Images/AFP/M. Theiler

Rund 16.000 Kampfbereite aus mehr als 90 Ländern hätten 2014 versucht, sich dem IS anzuschließen. So einen Zulauf habe keine andere Terrororganisation in den vergangenen 20 Jahren gehabt. Ein Grund sei die erfolgreiche Nutzung sozialer Medien durch den IS.

Verluste in den Al-Kaida-Hochburgen

Al-Kaida habe indes vor allen in den Hochburgen Afghanistan und Pakistan Verluste hinnehmen müssen. Die Zersplitterung kleinerer Al-Kaida-Ableger und die Gefahr von Anschlägen durch sympathisierende "einsame Wölfe" ließen das Netzwerk aber weiter als weltweite Bedrohung gelten.

Das US-Außenministerium definiert "Terrorismus" als "vorsätzliche politisch motivierte Gewalt, verübt gegen zivile Ziele durch nicht-staatliche Gruppen oder Geheimagenten". In dem Bericht findet auch der Iran Erwähnung. Die Islamische Republik unterstütze "weiterhin terroristische Gruppen rund um den Globus", sagte die Sonderbotschafterin der US-Regierung für den Anti-Terror-Kampf, Tina Kaidanow, bei der Vorstellung des Berichts. Der Iran steht zusammen mit Syrien und dem Sudan auf der US-Staatenliste der "Terrorunterstützer". Kuba wurde Ende Mai von der Liste gestrichen.

stu/ago (afp, dpa)