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Washington ehrt Martin Luther King

17. Oktober 2011

43 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod erinnert ein Denkmal in Washington an Martin Luther King. Der schwarze Bürgerrechtler habe Amerika "fairer, freier und gerechter" gemacht, würdigte ihn US-Präsident Barack Obama.

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Denkmal (Foto: dapd)
Obama (Mitte) besichtigt das DenkmalBild: dapd

Denkmäler gibt es in Washington viele, doch nun wird erstmals ein Schwarzer in der US-Hauptstadt geehrt: Unweit des Lincoln-Memorials, vor dem er 1963 seine berühmte Rede ("Ich habe einen Traum…") hielt, erinnert nun das Martin-Luther-King-Memorial an den schwarzen Prediger und Bürgerrechtler, der wie kein anderer für den Kampf der schwarzen Amerikaner gegen Rassendiskriminierung steht.

Der erste schwarze Präsident

Soul-Sängerin Aretha Franklin und Barack Obama (Foto: dapd)
Vor Obamas Rede sang Soul-Legene Aretha FranklinBild: dapd

US-Präsident Barack Obama ließ es sich nicht nehmen, das Denkmal für Martin Luther King persönlich einzuweihen. "An diesem Ort wird er für alle Zeiten stehen, umgeben von Monumenten für die Gründungsväter und Verteidiger dieser Nation", sagte Obama. Er verdanke es auch King, dass er als erster Schwarzer Präsident der USA sei.

King habe Amerika "fairer, freier und gerechter" gemacht, so Obama weiter. Allerdings seien Ungerechtigkeit und Armut in den USA noch immer viel zu groß. "Wir können uns nicht entmutigen lassen von dem, was ist. Wir müssen dafür kämpfen, was sein sollte", so der Präsident.

Auftritt der Soulmusiker

Publikum (Foto: dapd)
Die Ehrung war lange erwartet wordenBild: dapd

Zur Einweihung des Martin-Luther-King-Memorials waren auch Vize-Präsident Joe Biden, Kings Familie und viele seiner Weggefährten gekommen. Schwarze Musiker wie die Soulsängerin Aretha Franklin und der blinde Musiker Stevie Wonder traten auf. Nach Veranstalterangaben verfolgten rund 50.000 Menschen die Einweihungszeremonie, die meisten waren Schwarze.

Eigentlich hätte die Einweihung am 28. August stattfinden sollen. An diesem Tag vor 48 Jahren hatte King seine "I have a dream"-Rede gehalten. Wegen des Hurrikans "Irene" musste die Zeremonie aber verschoben werden. In seiner Rede in Washington hatte er den Traum von der Gleichbehandlung aller Menschen beschrieben. 1968 war er in Memphis erschossen worden.

Es gab in den USA aber auch Kritik an dem Denkmal. Denn die Martin-Luther-King-Statue wurde von einem chinesischen Künstler geschaffen. Manche finden, das gut neun Meter hohe Granit-Abbild erinnere in seinem Stil an Stalin-Statuen.

Autor: Dirk Eckert (dapd, dpa)

Redaktion: Gerd Winkelmann