Was sind Elite-Unis?
4. Februar 2013Im Jahr 2006 haben die Bundesregierung und die Landesregierungen der 16 Bundesländer in Deutschland einen Wettbewerb für die Spitzenforschung ins Leben gerufen. Bei dieser "Exzellenzinitiative" werden die besten Universitäten und Forschungsverbünde ausgesucht und mit finanziellen Mitteln der Regierung unterstützt. Der Grund: Deutsche Universitäten sollen international wettbewerbsfähig bleiben, und das bedeutet auch Eliteförderung. Seit dem Start 2006 waren es zunächst neun Exzellenzuniversitäten, seit 2012 gibt es elf sogenannte Elite-Unis.
Die drei Säulen der Exzellenzunis
Bei jeder Ausschreibung können sich die rund 100 Universitäten in Deutschland in drei Kategorien bewerben. Zum einen können sich die Hochschulen mit ihren Graduiertenschulen hervortun, die den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und gesellschaftlich relevante Themengebiete bearbeiten. Zum anderen gibt es die sogenannten "Exzellenzcluster", bei denen die Unis spezielle Spitzenforschungszentren entwickeln, in denen interdisziplinär gearbeitet wird. Letztendlich aber müssen die Hochschulen mit ihrem "Zukunftskonzept" überzeugen. Darin legen sie konkrete Pläne vor, wie ihre Hochschule den Weg an die internationale Spitze schaffen wird. Alle ausgewählten Hochschulen setzten sich in ihren Zukunftskonzepten mehr oder weniger für Frauenförderung, Integration und eine interdisziplinäre, fächerübergreifende Forschung ein. Nur wer die Jury mit seinem Zukunftskonzept überzeugt, darf sich Elite-Uni nennen. Doch auch Hochschulen, die nicht den Titel "Elite-Uni" tragen, können in den einzelnen Kategorien finanziell unterstützt werden.
Einmal Elite heißt nicht immer Elite
In der Vergangenheit wurde oft bemängelt, dass mit der Exzellenzinitiative zu viel Geld in die Forschung fließe und zu wenig in die Lehre investiert werde. Manche Unis haben deshalb in ihren Zukunftskonzepten nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Studierende und Angestellte im Blick. Bessere bürokratische Organisation und Information, angepasste Öffnungszeiten von Bibliotheken und Servicestellen sowie das Qualitätsmanagement spielen dabei eine Rolle.
Bei jeder Ausschreibung müssen sich die Universitäten erneut der Konkurrenz stellen. Karlsruhe, die Technische Universität München und die Ludwig-Maximilians-Universität München waren 2006 die Siegerinnen der ersten Runde. Im Jahr 2007 schafften es auch Heidelberg, Freiburg, Konstanz, Berlin, Göttingen und die RWTH Aachen. Die Universitäten in Karlsruhe, Freiburg und Göttingen haben ihren Titel 2012 wieder verloren, dafür haben die Universitäten Bremen, Köln, Tübingen, die TU Dresden und die Humboldt-Universität Berlin die Jury mit ihren Zukunftskonzepten überzeugt und können sich bis 2017 über zusätzliche Fördergelder freuen.