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Was heißt FKK?

FKK steht für Freikörperkultur. Das hüllenlose Baden und Sonnen war insbesondere in der ehemaligen DDR populär. Die in Berlin als Lebensreformbewegung entstandene Freikörperkultur wurde für ihre Anhänger zur Ideologie.

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Szene aus einem Film zur Propagierung der Freikörperkultur von 1925

Die Geschichte der Freikörperkultur (FKK) in Deutschland begann in Berliner Hinterhöfen. Es waren Berliner Arbeiter, die Anfang des 19. Jahrhunderts an den Wochenenden ins Grüne zogen und dort, so wie sie die Natur geschaffen hatte schwammen und spielten. Bürgerliche Kreise entwickelten die aus der Arbeitersportbewegung hervorgegangene Körperkultur zu einer Art Gesundheitsbewegung weiter. In den 1920er Jahren trugen vor allem Künstler die Freikörperkulturbewegung über Berlin hinaus.

Doch auch die Prüderie griff um sich. Aus dem 1932 entstandenen Film "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt" (Brecht/Dudow/Eisler) schnitt die Zensur alle FKK-Szenen heraus. Im selben Jahr verfügte ein so genannter Zwickel-Erlass, dass sich ein Deutscher nur mit einer besonders geschneiderten Badehose in öffentlichen Gewässern tummeln durfte.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden alle FKK-Verbände aufgelöst. Doch mitten im Zweiten Weltkrieg wurde der "Bund für Leibeszucht", ein FKK-Bund, gegründet. Eine "Polizeiverordnung zur Regelung des Badewesens" gestattete das Nacktbaden an besonderen Strandabschnitten. Als erste richteten Hiddensee, Ahrenshoop und Prerow an der Ostseeküste solche Abschnitte ein.

Der "Bund für Leibeszucht" wurde nach dem Krieg wieder aufgelöst. In der Bundesrepublik wurden FKK-Zeitschriften verboten und so genannte Naturisten argwöhnisch betrachtet. Erst 1963 wurden sie wieder offiziell anerkannt. Als 1951 in den Dünen von Prerow auf dem Darß ein Zeltplatz eingerichtet wurde, waren FKK-Anhänger sofort mit von der Partie. Es war der erste und wohl bis heute größte FKK-Zeltplatz.