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Warum Grapefruitsaft auf den Beipackzettel gehört!

3. November 2016

Tabletten schlucken ist für viele Menschen eine lästige Pflicht, vor allem, wenn es regelmäßig sein muss. Warum nicht die Einnahme mit einem leckeren Grapefruitsaft erleichtern? Das kann gefährliche Folgen haben.

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Grapefruitsaft
Bild: Colourbox

Medikamente lassen sich nicht beliebig kombinieren. Das ist bekannt. Wechselwirkungen sind meistens auf dem Beipackzettel aufgeführt. Was viele Menschen jedoch nicht wissen: Auch Nahrungsmittel können die Wirkung von Arzneien mehr oder weniger beeinträchtigen, wobei die sich die Forschung auf diesem Gebiet noch im Anfangsstadium befindet. Dass Grapefruitsaft die Wirkung von Medikamenten stark beeinflusst, wissen Forscher allerdings schon länger. Mit Saft eingenommene Medikamente erhöhen die Konzentration der Wirkstoffe mehr, als in der Dosierung vorgesehen. Studien haben ergeben, dass die Grapefruit Enzyme hemmt, die für den Abbau der Medikamente verantwortlich sind. So bleiben eingenommene Wirkstoffe in höherer Konzentration länger im Körper.

Zurzeit sind ungefähr 100 Medikamente bekannt, die mit Inhaltsstoffen des Grapefruitsaftes interagieren können, vor allem Schmerz-, Schlaf- und Bluthochdruckmittel (Beta-Blocker) sowie Mittel gegen Allergien, sogenannte Antihistaminika. Aktuell wird auf die negative Wechselwirkung bei der Einnahme von Antibabypillen hingewiesen. Der Spiegel des in der Pille enthaltene Wirkstoffes Estradiol wird im Blut erhöht. Dadurch kann es zu Nebenwirkungen wie verstärktem Brustspannen und einer erhöhten Thrombosen-Gefahr kommen.

Unerwünschte Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln stehen bislang leider nicht auf den Beipackzetteln der Arzneimittel, was im Falle der Grapefruit eigentlich dringend erforderlich wäre. Um unbekannte Wechselwirkungen auszuschließen, empfiehlt es sich, Medikamente grundsätzlich mit Wasser einzunehmen.