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Einjärige UN-Kampagne zu Menschenrechten

Helle Jeppesen10. Dezember 2007

Eine einjährige Kampagne zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wollen die Vereinten Nationen weltweit einleiten. Das Motto: "Würde und Gerechtigkeit für uns Alle." Helle Jeppesen kommentiert.

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Bild: DW

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." So beginnt Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 verkündete. Damit wurde vor 59 Jahren ein Ideal geboren, das bis heute zwar nicht erreicht ist, aber von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen als Grundlage der Völkergemeinschaft anerkannt ist.

Wir sind noch weit von diesem Ziel entfernt - und doch ein ganzes Stück weiter als 1948. Als die Anerkennung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sozusagen als Grundlage der Mitgliedschaft in der UN festgeschrieben wurde, wurde sie zugleich Vorgabe für die Verfassungen einzelner Mitgliedsstaaten. Auch in solchen, in denen nachweislich die Würde des Menschen nicht unantastbar ist. Auch dort, wo die Frage der Gerechtigkeit an Macht, Geld und Willkür gebunden ist und nicht an einen unabhängigen Justizapparat.

Menschenrechtserklärung als Verfassungsgrundlage

Damit hat die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte das Ziel für das Zusammenleben der Weltgemeinschaft festgelegt. Eine Verpflichtung der Staaten gegenüber dem Bürger und zugleich eine Legitimation für die vielen Menschen, die überall auf dem Globus für eben diese Menschenrechte eintreten. Wenn für die Gleichstellung von Mann und Frau gekämpft wird, wenn das Recht auf Bildung eingefordert wird, wenn gegen willkürliche Verhaftungen und Folter protestiert wird, dann gibt es für alle Aktivisten eine universelle Grundlage: die allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Versuchen einzelner Staaten und Interessengruppen, durch kulturelle Abweichungen die Universalität der Menschenrechte in Frage zu stellen, muss entgegengetreten werden. Denn: Die Welt braucht gemeinsame Orientierungen und Ideale - in der heutigen globalisierten Welt vielleicht sogar noch dringlicher als zuvor. Quer durch alle Religionen, Kulturen, Sprachen und Kontinente.

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." Diese Grundlage hat bis heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren.