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Vulkanasche behindert wieder Flugverkehr

4. Mai 2010

Gut zwei Wochen nach dem beispiellosen Chaos im europäischen Luftverkehr führt Vulkanasche aus Island wieder zu Flugverboten. Diesmal betroffen: Irland und Schottland. Dutzende Flüge fallen aus.

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Verkehrszeichen Flugbetrieb

In Irland dürfen an diesem Dienstag (04.05.2010) von 7:00 Uhr bis mindestens 13:00 Uhr Ortszeit (8:00 bis 14:00 Uhr MESZ) keine Flugzeuge landen oder starten, wie die nationale Luftfahrtbehörde IAA mitteilte. Betroffen von dem Flugverbot ist auch das zu Großbritannien gehörende Nordirland mit dem Flughafen Belfast. Damit ist die Insel Irland vorübergehend nur noch per Schiff erreichbar.

"Ein Risiko"

Irland liege in einer Zone, in der die Aschekonzentration über den vereinbarten Grenzwerten liege, erklärte die IAA. Die Wolke sei ein Risiko für Passagiere und Besatzungsmitglieder. Auch wenn der Vulkan am isländischen Eyjafjalla-Gletscher in den letzten Tagen nicht mehr so aktiv gewesen sei, drücke ein nordöstlicher Wind Asche in Richtung Irland und Schottland, sagte IAA-Chef Eamon Brennan. Er sei aber optimistisch, dass sich die Wolke wieder zersetzen werde.

Die irischen Fluggesellschaften Ryanair und Aer Lingus kündigten an, mindestens 200 Flüge zu streichen. Auch in Schottland wurden einige Verbindungen annulliert. Die Sperrung gilt jedoch nicht für Transatlantikflüge über Irland hinweg - also etwa von England oder Deutschland in die USA.

Vulkan am isländischen Eyjafjalla-Gletscher (Foto: AP)
Legte Europas Flugverkehr lahm: Der Vulkan am Eyjafjalla-GletscherBild: AP

Experten zufolge ist noch unklar, wie sich die Aschekonzentration entwickelt. "Wir können eigentlich nicht vorhersagen, was der Vulkan machen wird", sagte der isländische Geophysiker Pall Einarsson. Der isländische Wetterdienst führte die Luftraumsperrung in Irland jedenfalls auf geänderte Windrichtungen und nicht auf einen verstärkten Ascheausstoß zurück.

Lehren aus dem Chaos

Anzeigetafel am Flughafen (Foto: AP)
April 2010: Nichts geht mehrBild: AP

Vor gut zwei Wochen hatte der isländische Vulkan nahezu den gesamten europäische Luftverkehr lahmgelegt, worauf Hunderttausende Reisende auf der ganzen Welt festsaßen. Die damaligen Probleme sind an diesem Dienstag auch Thema bei einer Konferenz der EU-Verkehrsminister in Brüssel. Sie wollen über Lehren aus dem Chaos beraten, das die Fluggesellschaften nach Angaben des Luftfahrtverbandes IATA fast 1,3 Milliarden Euro kostete.



Autor: Christian Walz (apn, afp, dpa)
Redaktion: Susanne Eickenfonder