1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Anspruch und Tempo vor Flicks Premiere

Marko Langer (mit dpa, SID)
30. August 2021

Wenn man sich als Sportler nichts vornimmt, kann man es auch gleich lassen. Dachte sich wohl der Kapitän des Fußballnationalteams vor dem Debüt des neuen Trainers und gab bekannt, er wolle nochmal Weltmeister werden.

https://p.dw.com/p/3zgTj
Deutschland DFB Pressekonferenz mit Manuel Neuer
Also: Hier spricht der Kapitän. Nicht nur auf Schiffen macht so einer die Ansagen. Manuel Neuer bei der DFB-PK. Bild: Hansjürgen Britsch/Pressefoto Baumann/picture alliance

Manuel Neuer ist ja nicht irgendwer im Tross des Deutschen Fußball-Bundes. Mannschaftskapitän, Weltmeister, vielfacher Welttorhüter und gerne gut für ein offenes Wort, wenn die zuletzt mitunter morsche Abwehrformation oder sonstige Bestandteile der DFB-Elf, nun ja, hinter den Erwartungen zurückblieben. Kam ja schon mal vor.

Wie spielt man gegen Liechtenstein?

Insofern ist es interessant, dass Neuer drei Tage vor der mit Spannung erwarteten Premiere des neuen Bundestrainers Hansi Flick die Latte mal eben hoch legte. Sehr hoch. Nein, er hat nicht gesagt, dass die Nationalelf bei der WM-Qualifikation am Donnerstag den Gegner Liechtenstein (38.500 Einwohner, im Vergleich dazu die Mitgliederzahl des Neuer-Clubs FC Bayern München: 293.000) gefälligst zweistellig vom Platz schicken wird. Das wäre ja unschicklich, unsportlich und auch ziemlich ungeschickt. Nachher wird es dann doch ein 1:1 ....

Katar, wir kommen!

Nein, Neuer nahm bei der ersten DFB-Pressekonferenz der Länderspiel-Woche höhere Dinge in den Blick. Zurück an die Weltspitze, das soll der Anspruch sein. "Wir wissen, dass wir ein bisschen was gut zu machen haben und haben hohe Ziele, auch im Hinblick auf die WM in Katar", sagte Neuer in Stuttgart und wurde gleich konkreter: "Ich möchte möglichst Weltmeister werden mit dieser Mannschaft."

Fussball EURO 2020 | Achtelfinale England - Deutschland - Thomas Müller und Kai Havertz
Flasche leer? Nicht ganz. Aber Turnierende für Thomas Müller und Kai Havertz bei der EM im Wembley-Stadion nach der Niederlage gegen EnglandBild: Anke Waelischmiller/SvenSimon/picture alliance

Zur Erinnerung: Bei der WM 2018 in Russland hatte der Titelverteidiger als Gruppenletzter unter dem nun ausgeschiedenen Trainer Jogi Löw ein historisches Desaster erlebt, bei der jüngsten EM war im Achtelfinale Schluss. "Ich glaube an unsere Mannschaft und weiß, welches Potenzial wir haben", sagte Neuer. Siege beim Dreierpack in den bevorstehenden Spielen der WM-Qualifikation  sollen für "Aufbruchstimmung" sorgen, meinte die deutsche Nummer eins: "Wir wollen, dass die Zuschauer Freude dabei haben, die Nationalmannschaft zu sehen." Als Vorbild dient der neuen DFB-Elf laut Neuer der Europameister: "Italien ist eine Einheit gewesen auf dem Platz, es hat Spaß gemacht, ihnen zuzuschauen. So muss es bei uns auch werden."

"Da muss alles passen"

Sich selbst sieht der Münchner mit 35 Jahren längst nicht am Ende seiner Schaffenskraft. Auch die Heim-EM 2024 sei "ein Traum", meinte Neuer, aber "da muss alles passen". Neben der Gesundheit und der Leistung sei es wichtig, dass er das Gefühl habe, "dass ich gebraucht werde in der Mannschaft".

Am Nachmittag war die erste Übungseinheit in Stuttgart angesetzt. Flicks neuer Assistent Danny Röhl erklärte vor den Journalisten: "Wir wollen Tempo reinbekommen in die Trainingseinheiten." Der Fokus liege zunächst auf Umschaltmomenten und Pressing, betonte der 32-Jährige, der dem neuen Bundestrainer vom FC Bayern zur Nationalmannschaft gefolgt ist.

DFB-Trainer Danny Roehl bei der DFB-Pressekonferenz
Danny Röhl, Assistent von Bundestrainer Hansi Flick Bild: Markus Gilliar/GES/picture alliance

Am Donnerstag (20.45 Uhr) gilt es dann: In St. Gallen geht es gegen Liechtenstein. Danach folgen jeweils drei Tage später die Partien gegen Armenien und auf Island.