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Politik

Von der Leyen in Nigeria gestrandet

18. Dezember 2016

Gleich am ersten Tag ihrer Afrika-Reise musste Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen ihre Nigeria-Stippvisite unfreiwillig verlängern. Der Grund: Eine Computerpanne.

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Nigeria von der Leyen am Flughafen in Abuja.  (Foto: picture alliance/dpa/K. Nietfeld)
Bild: picture alliance/dpa/K. Nietfeld

Nach einem Zwischenstopp von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja konnte ihr VIP-Airbus A340 wegen eines Defekts an der Bordelektronik nicht weiterfliegen. Das bestätigte ein Sprecher der Ministerin. Für die Delegation wurden kurzfristig 42 Zimmer in einem Hotel in Abuja gebucht. Nun soll es erst an diesem Montag weiter nach Mali gehen. Mit welchem Flieger, ist noch unklar. 

Unterstützung im Kampf gegen Boko Haram

Von der Leyen war am Sonntagnachmittag zu einem insgesamt dreitätigen Afrika-Besuch in Nigeria gelandet. In Abuja hatte sie ein mobiles Feldlazarett und weiteres medizinisches Gerät an die nigerianische Armee übergeben. Anschließend fand ein Treffen mit ihrem nigerianischen Amtskollegen Mansur Dan Ali statt. Deutschland will drei Radarstationen und 180 Minensuchgeräte für den Kampf gegen den Terror der islamistischen Gruppe Boko Haram zur Verfügung stellen. Die Dschihadisten verüben unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. Seit 2009 wurden in dem Konflikt mehr als 20.000 Menschen getötet. Mehr als zwei Millionen Menschen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht. Menschenrechtsgruppen zufolge verschleppte Boko Haram zudem tausende Frauen und Mädchen. 2014 weiteten Boko Haram-Kämpfer ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus.

Besuch der Bundeswehrsoldaten in Mali 

In Mali will die deutsche Verteidigungsministerin die dort stationierten deutschen Soldaten besuchen und politische Gespräche führen. Das genaue Besuchsprogramm wurde noch geheim gehalten. Die Bundeswehr bildet die malische Armee aus und ist im gefährlichen Norden des Wüstenstaates an einer UN-Mission zur Durchsetzung eines Friedensabkommens (UNMISS) beteiligt. Insgesamt sind mehr als 700  deutsche Soldaten für die beiden Mali-Missionen im Einsatz. Das Land war 2012 teilweise in die Hände islamistischer und anderer Rebellengruppen geraten. Nur eine französische Intervention konnte die Aufständischen zurückdrängen. 

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat ernsthafte Mängel beim Einsatz der Bundeswehrsoldaten in Mali beklagt. Es gebe dort eine mangelhafte Wasserversorgung für die Truppe sowie Koordinierungsdefizite bei der Abstimmung der militärischen und zivilen Hilfsmissionen, sagte Bartels den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Auch der Chef des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, äußerte Bedenken gegen den Einsatz. Er befürchte, dass das deutsche Engagement nicht zielgerichtet sie, sagte er der "Bild"-Zeitung. Operativ sei in Mali "wenig von einem vernetzten Ansatz zu sehen", bemängelte Wüstner.

pab/wa (afp, dpa)