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KonflikteIsrael

Vom Traum zum Trauma - Tel Aviv und der 7. Oktober

7. Oktober 2024

Der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat dramatische Konsequenzen für viele. In Israel, im Gazastreifen und weltweit. Dies ist die Geschichte von Menschen in Tel Aviv: Wie reagieren sie auf den Krieg? Wie blicken sie in die Zukunft?

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Die Filmgeschichte beginnt im Sommer 2023: die DW dreht die Lifestyle-Serie „Tel Aviv – Berlin“. DW-Host Kai Steinecke trifft Clubbetreiber, Kulturschaffende, Gastronomen, LGBTQ-Aktivisten und Architekten in Tel Aviv. Es entsteht das Bild einer lebensfrohen, liberalen und offenen Metropole. 

Dann kommt der 7. Oktober und alles verändert sich. 

Im Mai 2024 geben die Protagonisten von damals Einblicke in ihr Leben rund ein halbes Jahr nach den Terrorattacken: Wie haben sie den 7. Oktober erlebt? Wie hat sich ihr Alltag verändert? Wie stellen sie sich die Zukunft des Landes vor? Entstanden ist eine bewegende dokumentarische Momentaufnahme – emotional, persönlich und informativ. 

 Die Doku zeigt nicht nur die Veränderung der Menschen, sondern auch die Veränderung der Stadt. Insbesondere die Kulturorte sind dafür gute Beispiele: Der Platz vor dem Tel Aviv Museum of Art wurde umbenannt in „The Hostages and Missing Square“: leere Stühle erinnern an die entführten Geiseln. Der Carmel Markt: einst voll und belebt – jetzt sind viele Stände verwaist.  Der Stadtteil Florentin: Bekannt für interessante Streetart – hier schlug eine der Rakete aus Gaza ein. Der Kulturort Habima Squaremit Theater und Philharmonie ist jetzt auch ein Ort der Erinnerung mit großer „Bring them Home“-Leuchttafel.  

Wir begleiten die Menschen in ihrer privaten Umgebung, zeigen wie sich ihr Alltag verändert hat. Die Dokumentation lebt von Kontrasten: aktuelles Drehmaterial wird Bildern und Tönen gegenübergestellt, die vor dem 7. Oktober gedreht wurden, bis dahin war Tel Aviv „capital of cool“, eine der weltweit bekanntesten Party-Städte mit einem hedonistischen Lebensstil und den größten Freiräumen für queeres Leben im ganzen Nahen Osten. Nun stehen die ganze Stadt und das ganze Land unter Schock. 

Ein Beispiel ist der lebenslustige Burika-Verkäufer Kobi Shmuel mit seinem Stand auf dem Carmel Markt. Nach dem 7. Oktober wurde Kobi zur Armee eingezogen und musste seinen Burika-Stand schließen. Zunächst war er als Soldat im Gazastreifen eingesetzt, dann hat er unterstützende Aufgaben übernommen und Material und Essen an die Front geliefert. Einer seiner Kameraden ist in Gaza gestorben.  

Oder die Architektin Shiraz Solomon: Sie hat im letzten Jahr gezeigt, wie sie ein Templer-Gebäude in ein Luxushaus verwandelt hat. Damals hat sie vor allem mit palästinensischen Arbeitern auf ihren Baustellen gearbeitet, die jetzt nicht mehr einreisen dürfen. Seit dem 7. Oktober baut sie Bunkeranlagen für israelische Bürger und behindertenfreundliche Wohnungen für Kriegsinvaliden.  

Muhammad Zoabi ist Student, LGBTQ-Aktivist und Teilnehmer der jährlichen Pride Parade. Er stammt aus einer arabisch-muslimischen Familie. Zoabi engagiert sich für die Rechte der queeren Community. Ein Freund und Kommilitone von Muhammad wurde am 7. Oktober auf dem Nova Festival entführt. Seitdem haben sie kein Lebenszeichen von ihm. 

Shany Goldstein hat bei der Produktion 2023 den DW-Host Kai Steinecke durch Tel Aviv geführt. Die Moderatorin hat durch den 7. Oktober ihren Job beim Radio und ihre Model-Jobs verloren. Sie versteht nicht, warum nach dem Terrorangriff der Hamas nun vor allem Israel als Aggressor in der Welt isoliert wird. 

All diese Geschichten - geteilt in ein Vorher und Nachher – geben sehr persönliche Einblicke in eine traumatisierte Gesellschaft. Entstanden ist ein Dokument der Zeitgeschichte, das trotz aller Trauer auch Hoffnung macht auf eine Zeit nach dem Krieg. 
 

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Über diese Sendung

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