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Vierte Borussia-Pleite

Sarah Wiertz11. September 2015

Vier Spiele, null Punkte, Tabellenletzer: Mönchengladbach verliert nach einer erneut blamablen Leistung im eigenen Stadion gegen den Hamburger SV und zudem seinen Abwehrchef - ein historisch schlechter Saisonstart.

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Bundesliga Borussia Mönchengladbach Hamburger SV
Bild: picture-alliance/dpa/Federico Gambarini

Für Trainer Lucien Favre hatte Mönchengladbachs Manger Max Eberl eigens ein Wort kreiert: "Unrauswerfbar" sei der Schweizer Coach. Aber nach der blamablen 0:3 (0:2)-Niederlage gegen den Hamburger SV und damit der vierten Pleite im vierten Spiel werden Fans und Medien langsam nervös. "Das Vertrauen ist nicht mehr da. Wir spielen zu kompliziert und machen es dem Gegner zu einfach", analysierte Favre nach dem Spiel gegenüber dem Fernsehsender Sky.

Das dritte Tor war bezeichnend für diese Partie, in der die Gastgeber zu keiner Zeit überzeugen konnten. Hamburgs Torwart Jaroslav Drobny schießt einen Abstoß weit in die gegnerische Spielhälfte. Die Viererkette der Borussen lässt den Ball tatsächlich passieren. Nikolai Müller muss den Ball erst gar nicht annehmen, sondern lupft ihn direkt über Mönchengladbachs Torwart Yann Sommer (52. Minute).

Unsicherheit führt zu individuellen Fehlern

So einfach ist das derzeit gegen den Tabellendritten der vergangenen Saison, gegen den Champions-League-Teilnehmer, der jetzt am Dienstag in der Königsklasse gegen den FC Sevilla ran muss (Dienstag, 20:45 Uhr MESZ beim DW-Liveticker). Und Lucien Favre, der Fohlen-Trainergott, steht ratlos am Spielfeldrand.

Auch die beiden anderen Tore in der ersten Halbzeit fielen viel zu einfach. Das erste passierte durch einen individuellen Fehler von dem glücklos agierenden Toni Jantschke. Er spielt einen schwachen Rückpass direkt in den Fuß von Lasogga, der an Sommer vorbei zieht und lässig einschiebt (11.).

Lasogga gegen Drei

Nach einer Standard-Situation erhöhte der HSV, der in der vergangenen Saison in der Relegation so gerade noch den Klassenerhalt geschafft hatte, auf 2:0. Ilicevic schlägt den Eckstoß scharf und präzise an den Fünfmeterraum, wo sich Lasogga wuchtig gegen Nordtveit, Brouwers und Jantschke durchsetzt und einnickt (44.).

Bundesliga Fußball Borussia Mönchengladbach Hamburger SV Borussia-Park in Mönchengladbach
Doppeltorschütze LasoggaBild: picture-alliance/dpa/Federico Gambarini

"Wir wussten das die Verteidiger Stranzl und Brouwers lange nicht gespielt haben und deshalb wollten wir früh Druck aufbauen", erklärte HSV-Trainer Bruno Labbadia seine Taktik, die vollends aufging. Für den HSV ist es der zweite Sieg im vierten Spiel. In Mönchengladbach ist die Stimmung sehr angespannt, auch wenn noch keiner von einer Krise sprechen möchte: "Wir haben es einfach schlecht gemacht", gibt Eberl zu. Und fügt dann hinzu: "Für uns alle war das Spiel eine Schlag ins Gesicht." Er forderte mehr Einsatz von seinen Spielern. "Wir müssen dreckiger spielen".

Bitter: Stranzl fällt erneut aus

"Das ist eine sehr bescheidene Phase, in der jeder Spieler weit von seiner normalen Form entfernt ist", meinte Toni Jantschke, der etwas ratlos wirkte, was in Zukunft zu ändern sei. "Vier Spiele, null Punkte, dann steckt man unten drin. In der Bundesliga wird dir nichts geschenkt."

Die Verletzung von Martin Stranzl (65.) passte zum miserablen Auftritt der Mannschaft. Teamkollegen Harvard Nordtveit traf den Österreicher im eigenen Strafraum in der Luft mit dem Ellbogen ins Gesicht. Blutend und benommen lag Stranzl am Boden, bis er vom Platz getragen und mit Verdacht auf Fraktur der Augenhöhle ins Krankenhaus gebracht wurde. Dabei war es sein erstes Spiel nach über fünfmonatiger Verletzungspause.

Vier Niederlagen am Stück hatte es für Mönchengladbach sowohl unter Trainer Lucien Favre als auch zu Saisonbeginn bisher noch nie gegeben. Ohne den Abwehrchef und ohne Selbstvertrauen reisen die Fohlen nun nach Sevilla.