1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vier Millionen Besucher beim Denkmaltag

11. September 2016

Die Idee des Tags des offenen Denkmals hat sich in ganz Europa durchgesetzt. Allein in Deutschland wurden mehr als 8000 Häuser geöffnet. Die EU plant nun ein ganzes Jahr des Kulturerbes.

https://p.dw.com/p/1K0Cg
Augsburgs Fuggerei (Foto: picture-alliance/dpa/S. Puchner)
In der Fuggerei in Augsburg wurde der Tag des offenen Denkmals eröffnetBild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

Bei oft strahlendem Spätsommerwetter nutzten Millionen Besucher in ganz Deutschland den Gedenktag für Streifzüge in die Vergangenheit. Mit mehr als 8000 geöffneten Gebäuden wurde ein neuer Rekord erreicht, berichtete die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Das Motto lautete "Gemeinsam Denkmale erhalten". Bei der zentralen Eröffnung in Augsburg rief Bundesbauministerin Barbara Hendricks die Länder der Europäischen Union auf, durch das gemeinsame bauliche Erbe ihren Zusammenhalt zu vertiefen. Sie kündigte an, dass sich Deutschland an dem von der EU-Kommission ausgerufenen Europäischen Kulturerbejahr 2018 beteiligen werde.

"Gemeinsame Kultur des Kontinents"

Auch Wolfgang Illert, Vorstand der Denkmalschutzstiftung in Bonn, betonte die besondere Bedeutung der Tradition. Es gebe trotz der aktuellen Probleme eine gemeinsame Basis in Europa, meinte er. "Das ist die gemeinsame Kultur dieses Kontinents." Den Tag des offenen Denkmals gibt es auf dem ganzen Kontinent - an den "European Heritage Days" beteiligen sich 50 Staaten.

Augsburgs Fuggerei (Foto: picture-alliance/dpa/S. Puchner)
Die Fuggerei in AugsburgBild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

In Deutschland wird die Veranstaltungsreihe seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Jeweils am zweiten Septembersonntag öffnen zahlreiche Gebäude und Orte, die sonst nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind, ihre Tore. Dazu gehören Bau- und Bodendenkmale wie Schlösser, archäologische Ausgrabungsstätten, Gärten und Parks. Vielerorts waren die Kirchen an den Aktionen und Führungen beteiligt.

In Hamburg waren Besuche in Kontor- und Wohnhäusern, Schuppen und Speichern rund um den Hafen besonders beliebt, wie eine Sprecherin berichtete. In Schleswig-Holstein zählte die Justizvollzugsanstalt Neumünster zu den ungewöhnlichen Orten, die sonst nicht offenstehen.

In Augsburg verwies Ministerin Hendricks auf die römische Gründung der Stadt und die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt, die seit fast 500 Jahren ununterbrochen bewohnt ist.

Nächstes Jahr: "Macht und Pracht"

Im nächsten Jahr soll das niedersächsische Oldenburg Schauplatz der Eröffnung werden. Das Leitwort beim Jubiläum des Denkmaltags, der dann zum 25. Mal durchgeführt wird, lautet "Macht und Pracht". Dabei wird nach den Worten einer Sprecherin auch das Reformationsgedenkjahr abgebildet. 2017 feiern die evangelischen Christen den 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag, der als Auftakt zur Reformation gilt.

rk/sti (dpa, epd, kann)