1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Viele Tote bei Grubenunglück in der Türkei

15. Oktober 2022

Beim Teileinsturz einer Kohlemine in Amasra am Schwarzen Meer sind 41 Menschen ums Leben gekommen. Es gibt erste Hinweise auf die Unglücksursache.

https://p.dw.com/p/4IE6g
Türkei | Grubenunglück in Bartin
Bild: Gokhan Yilmaz/AA/picture alliance

Das Unglück ereignete sich im Nordosten der Türkei in der Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer. Dort stürzte kurz vor Sonnenuntergang am Freitagabend ein Teil der Kohlemine nach einer Explosion ein. Die Regierung in Ankara teilte mit, es seien 41 Menschen ums Leben gekommen und elf weitere verletzt worden. 58 Bergarbeitern sei es gelungen, unverletzt aus dem Bergwerk herauszukommen. Rund 110 Bergleute befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks in 300 bis 350 Meter Tiefe.  

Defekter Transformator als Ursache?

"Wir sind als Nation sehr traurig", sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einem Besuch an der Unglücksstelle. Erste Hinweise deuten auf eine sogenannte Schlagwetterexplosion hin, die Entzündung eines Gasgemischs aus Methan und Luft im Untertage-Bergbau. Die Katastrophenschutzbehörde AFAD teilte mit, die Explosion sei offenbar auf einen defekten Stromwandler zurückzuführen. 

Türkei | Grubenunglück in Bartin
Viele Rettungskräfte wurden zum Bergwerk der staatlichen Firma Turkish Hard Coal Enterprises gerufen Bild: Omer Urer/AA/picture alliance

Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, kritisierte, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in der staatlich betriebenen Mine gewarnt worden sei.

Immer wieder Grubenunglücke

Die örtliche Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein und erklärte, der Vorfall werde als Unfall behandelt. In der Türkei kommt es immer wieder zu Grubenunglücken, oftmals aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen.

Das bislang folgenschwerste Unglück in der Geschichte des Landes ereignete sich im Mai 2014. Damals starben 301 Kumpel in der Mine im westlich gelegenen Soma . Die Tragödie löste Proteste gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan aus.

sti/mak/ack/wa (afp, rtr, dpa)