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Viele Tote bei Bürohausbrand in Osaka

17. Dezember 2021

Mindestens 27 Menschen sind bei einem Feuer in einem Bürohaus in der japanischen Wirtschaftsmetropole Osaka ums Leben gekommen. Brandstiftung könnte die mögliche Ursache sein - die Polizei ermittelt.

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Japan Brandbekämpfung an einem Bürogebäude in Osaka
Brandbekämpfung in Osaka: 70 Feuerwehrfahrzeuge im EinsatzBild: The Yomiuri Shimbun/AP Images/picture alliance

Die Feuerwehr in Osaka befürchtet nach dem Brand zahlreiche Todesopfer. Bei 27 Menschen wurde ein "Herz- und Atemstillstand" diagnostiziert, wie örtliche Medien berichten. Das ist eine in Japan übliche Formulierung, bevor der Tod von Menschen amtlich bestätigt wird. In Japan kann nur ein Arzt einen Menschen offiziell für tot erklären. Das Gebäude an einer belebten Straße liegt in einem Viertel Osakas, wo sich mehrere Bars und Nachtclubs befinden. 

Ermittler untersuchen mögliche Ursache

Ermittler überprüfen in der Millionen-Metropole Informationen, denen zufolge ein Mann am Unglücksort eine Flüssigkeit aus einer Papiertüte verschüttet haben soll. Anschließend sei das Feuer auf einer Etage in der Mitte des Gebäudes ausgebrochen. Auf der Etage befindet sich eine psychiatrische Klinik.

Japan: Zwei Feuerwehrleute beim Einsatz beim Bürohausbrand in Osaka
Brandschäden im Bürohaus: Schwarz verkohlte Innenräume, geborstene FensterBild: Kyodo News/AP Photo/picture alliance

Die Feuerwehr hatte den Brand eigenen Angaben zufolge binnen einer halben Stunde unter Kontrolle. Demnach waren 70 Fahrzeuge im Einsatz. Innenräume des schmalen Bürogebäudes sind schwarz verkohlt, Fenster geborsten.

Brände sind in Japan ungewöhnlich

Eine junge Frau, die den Brand beobachtet hatte, sagte dem Fernsehsender NHK, sie habe eine Frau gesehen, die im vierten Stock eingeschlossen war. "Sie lehnte sich aus dem Fenster und rief um Hilfe." Die Eingeschlossene schien sehr schwach zu sein. "Vielleicht hat sie viel Rauch eingeatmet", sagte die Augenzeugin NHK.

Japan Brand in Osaka
In dem Bürohaus war eine psychiatrische Klinik untergebrachtBild: The Yomiuri Shimbun/AP Images/picture alliance

Brände, bei denen es Todesopfer gibt, sind in Japan wegen strenger Baunormen sehr ungewöhnlich. Auch Gewaltverbrechen sind vergleichsweise selten.

Vor einem Jahr wurde ein Mann wegen Mordes angeklagt, weil er 2019 einen Brandanschlag auf ein Animationsstudio in Kyoto verübt hatte. Dabei kamen 36 Menschen ums Leben. Bei einem Brandanschlag auf eine Videothek in Osaka im Jahr 2008 wurden 16 Menschen getötet. Der Angreifer sitzt nun in der Todeszelle.

nob/AR (afp, dpa)