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Verstrahltes Wasser ausgetreten

Eleonore Uhlich6. April 2013

Die Pannenserie am japanischen Unglücksreaktor Fukushima reißt nicht ab. Jetzt ist radioaktiv verseuchtes Wasser aus einem Tank ausgelaufen. Ist die Umwelt weiter verseucht worden?

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Ruine des Atommeilers Fukushima im September 2012 (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die japanische Betreiberfirma Tepco spricht von bis zu 120 Tonnen verstrahltem Wasser, die aus einem Tank ausgelaufen seien. Vermutlich ist es im Erdreich versickert.

Ob verseuchtes Wasser ins Meer floss, ist nicht bekannt. Der Sprecher bezeichnete diesen Fall als "unwahrscheinlich". Unklar ist auch, wie lange das Leck schon besteht. Fest steht dagegen, dass sich der Behälter rund 800 Meter von der Küste entfernt befindet.

Neue Panne im Atomkraftwerk Fukushima

Er ist einer von insgesamt sieben unterirdischen Tanks, in denen Kühlwasser aufbewahrt wird. Die restlichen 13.000 Kubikmeter Kühlwasser sollen in den nächsten zwei Wochen aus dem beschädigten Tank in andere Behälter gepumpt werden, kündigte der Sprecher an.

Zuletzt war am Vortag wieder eines der Kühlsysteme des Abklingbeckens für verbrauchte Brennstäbe neben einem der Atommeiler für mehrere Stunden ausgefallen. Nach dem technischen Alarm und einer anschließenden Überprüfung wurde die Anlage nach Angaben von Tepco wieder in Betrieb genommen.

Ursache waren vermutlich Arbeiten an technischen Schutzmechanismen. Bereits im März waren vier Kühlbecken für 30 Stunden ausgefallen, nachdem eine Ratte einen Kurzschluss in der Schaltanlage verursacht hatte.

Die Abklingbecken sollen verhindern, dass die verbrauchten Brennelemente überhitzen. Ansonsten könnte es zu einer Kernschmelze kommen. Nach Darstellung von Tepco dauert es etwa zwei Wochen, bis Brennstäbe ohne funktionierende Kühlung überhitzen.

Das Atomkraftwerk Fukushima im Nordosten Japans war am 11. März 2011 durch ein heftiges Erdbeben und einen anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden. In mehreren Reaktoren kam es zur Kernschmelze.

Es war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Inzwischen gilt die Situation in den Atommeilern von Fukushima zwar als stabilisiert, aber äußerst störanfällig.

uh/as (afp,rtr,ape)