1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vermisste Deutsche auf Mallorca tot

11. Oktober 2018

Die nach dem schweren Unwetter auf der Ferieninsel vermissten Deutschen sind ums Leben gekommen. Das bestätigten die Behörden der Balearen. Auch auf Sardinien und in Südfrankreich gab es Überschwemmungen.

https://p.dw.com/p/36LTc
Spanien Überschwemmung auf Mallorca
Bild: Reuters/E. Calvo

Nach den verheerenden Überschwemmungen auf Mallorca haben Rettungskräfte zwei weitere Leichen geborgen. Bei den Opfern - einem Mann und einer Frau - handelt es sich um ein deutsches Ehepaar, nach dem seit Mittwoch gesucht wurde. Die Toten seien in der Nähe ihres Fahrzeugs entdeckt worden, das auf der Strecke zwischen den Orten Artà und Canyamel leer aufgefunden worden war, teilte der mallorquinische Notdienst auf Twitter mit. Die genaue Herkunft des Paars blieb zunächst unklar, jedoch lebte es den Informationen einer Sprecherin des Notdienstes zufolge auf der Insel. 

Damit ist die Zahl der Opfer des verheerenden Sturzregens vom Dienstagabend auf zwölf gestiegen. Auch bei einem bereits am Mittwoch geborgenen Toten, der zunächst nicht identifiziert werden konnte, handele es sich um einen Mann aus Deutschland, sagte die Sprecherin weiter.

Ein fünfjähriger Junge wird weiter vermisst. Er war mit seiner Mutter und seiner Schwester im Auto unterwegs, als sie von den Wassermassen überrascht wurden. Augenzeugenberichten zufolge konnte die Mutter nur die Schwester aus dem Auto retten, kurz darauf starb die Frau selbst in den Fluten.

Tennis-Weltstar Rafael Nadal hilft mit

Von den Überschwemmungen und Schlamm-Massen war vor allem der Osten der Baleareninsel betroffen, speziell der Ort Sant Llorenç des Cardassar. Mehr als 230 Liter Wasser waren nach Angaben des Wetterdienstes innerhalb von nur zwei Stunden vom Himmel gefallen. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse.

Spanien Unwetter auf Mallorca | Rafael Nadal
Tennisprofi Nadal befreit zusammen mit anderen Freiwilligen eine Autowerkstatt vom SchlammBild: picture-alliance/dpa/J. Cotrina

Nun laufen die Aufräumarbeiten. Auch der mallorquinische Tennis-Weltstar Rafael Nadal packt mit an, um seinen Landsleuten zu helfen. Bereits kurz nach der Katastrophe hatte er seine Sportanlage "Rafa Nadal Academy" in Manacor für Menschen geöffnet, die nicht in ihren Häusern übernachten konnten.

Brücke auf Sardinien eingestürzt

Auch in Italien haben Donnerstagfrüh starke Regenfälle zu heftigen Überschwemmungen geführt. Vielerorts traten auf Sardinien Flüsse über die Ufer. Eine vermisste Frau wurde tot aufgefunden, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet. Sie sei mit ihrer Familie im Auto nahe der Hauptstadt Cagliari unterwegs gewesen und vom Hochwasser überrascht worden. Der Mann und die Kinder hatten sich retten können und waren von Einsatzkräften in Krankenhäuser gebracht worden. 

Das öffentliche Leben in Cagliari und Umgebung ist weitgehend zum Erliegen gekommen: Schulen, Parks, Friedhöfe, Museen, Bibliotheken und Sportanlagen bleiben auf Anordnung der Kommunen geschlossen. In der Gemeinde Uta wurden Dutzende Menschen in Sicherheit gebracht. Der Zivilschutz hatte die höchste Unwetterwarnung ausgesprochen.

Italien Überschwemmung auf Sardinien
Zerstörte Straße bei CagliariBild: picture-alliance/AP Photo/Vigili del Fuoco

Eine Brücke hielt der Wucht der Wassermassen nicht stand und stürzte ein. Da die Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt und der Gemeinde Capoterra wegen Flurschäden bereits gesperrt war, gab es keine Verletzten. Vor Unwettern wurde auch auf dem italienischen Festland gewarnt, unter anderem in Ligurien. Dort sei die Situation trotz starken Regens aber unter Kontrolle, berichtet Ansa.

Zwei Tote in Südfrankreich

In Fréjus, einer Stadt im Südosten Frankreichs, wurden mehrere Autos durch Flutwellen nach schwerem Regen ins Mittelmeer gespült. In einem Wagen wurden zwei Menschen tot aufgefunden.

Frankreich Überschwemmung in Sainte Maxime
In Frankreich wurden in diesem Auto zwei Leichen gefundenBild: picture-alliance/dpa/P. Arnassan

In der Nähe der Gemeinde Sainte-Maxime an der Côte d'Azur seien insgesamt fünf Autos von einem Fluss mitgerissen worden, sagte der örtliche Präfekt Jean-Luc Videlaine dem Sender BFMTV. In mindestens einem Fahrzeug habe jemand gesessen. Das Unglück hatte sich am späten Mittwochabend ereignet. Sainte-Maxime liegt in der Nähe von Saint-Tropez und Fréjus.

ni/AR (dpa)